Ganz jung sind sie nicht mehr, diese sieben Brüder aus Mühlheim an der Ruhr. Sie haben viel erlebt, Heiteres und weniger Glückliches, auch Schmerzvolles. Ein ganzes Jahrhundert haben sie durchlebt, und davon handelt dieser Film.

/Bild: Veranstalter. ‚In den Porträts der sieben Brüder spiegelt sich die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wieder.’/

Dies ist ein Film, der ästhetisch radikal vorgeht: Zu sehen sind nur Gesichter. Sieben Menschen sprechen. Schnell und scharf geschnittene Szenen, in denen die Erinnerungen eine sehr lebendige Gestalt annehmen.

Diese Technik hat der Regisseur Sebastian Winkels (geb. 1968) von einem großen Regisseur des deutschen Fernsehens übernommen, dessen Namen wenige kennen: Eberhard Fechner (1926-1992).

Fechner hatte 1970 die Dokumentation „Klassenphoto“ gedreht – Interviews mit Absolventen eines Berliner Gymnasiums, die 1933 die Schule verließen. Später entstanden, in derselben Technik, Filme über die „Comedian Harmonists“ und über Vertriebene aus deutschen Ostgebieten. Fechner wandte konsequent ein einfaches Verfahren an: Er ließ Lebensgeschichten aus verschiedenen Perspektiven erinnern und montierte sie zu schnell fließenden, fesselnden Erzählpassagen zusammen.

In „7 Brüder“ geschieht genau das, spannungsreich und nicht ohne Humor. Gedreht wurde an sieben aufeinander folgenden Tagen auf einer Theaterbühne – pro Tag ein „Bruder“. „Ohne dass ich es betonen musste“, sagt der Regisseur, „hat das Team eine ganze Woche praktisch nicht geredet, ich selbst habe so eine Stille noch nie erlebt.“

Winkels hat die Generation seiner Eltern befragt und sie zu Wort kommen lassen. Eine Generation, die am Zweiten Weltkrieg selbst nicht beteiligt war. Doch 1945 wird für sie zu einer entscheidenden Wegmarke: Der älteste der Brüder ist da 16 Jahre, der jüngste gerade drei Monate alt.

Die Spuren dieser Zeit prägten die Brüder. Sie gehen sehr verschiedene Lebenswege. Es ist mehr als eine Familiengeschichte, die hier erzählt wird. Es ist die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, die sich hier spiegelt.

Das Goethe-Institut Almaty zeigt den Film am Donnerstag, 19.03., um 18:00 im Kino Caesar.

19.03. – 18.00 Uhr – 7 Brüder
26.03. – 18:00 Uhr – Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten
02.04. – 18:00 Uhr – Sportsfreund Lötzsch
09.04. – 18:00 Uhr – Videoprogramme einer Revolution
16.04. – 18:00 Uhr – Rhythm is it!

Alle Filme im Kino Caesar, Furmanow-Str. 50 / Gogol-Str. Eintritt frei.
Veranstalter: Goethe-Institut Almaty in Zusammenarbeit mit dem Kinoklub Oleg Boretzki

Von Günther Hasenkamp

13/03/09

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