Nach langen Diskussionen und Klagen über die Unterentwicklung des Finanzmarktes in Kasachstan haben nun die ersten Investmentfonds ihre Tätigkeit aufgenommen. Damit ist ein wichtiger Schritt zum Ausbau des heimischen Finanzmarktes gemacht worden, obgleich dieser noch geraume Zeit benötigen wird, um wirklich vollwertig zu sein.

Nach langen Diskussionen und Klagen über die Unterentwicklung des Finanzmarktes in Kasachstan haben nun die ersten Investmentfonds ihre Tätigkeit aufgenommen. Damit ist ein wichtiger Schritt zum Ausbau des heimischen Finanzmarktes gemacht worden, obgleich dieser noch geraume Zeit benötigen wird, um wirklich vollwertig zu sein.

Investmentfonds sammeln relativ geringe Finanzbeträge von institutionellen und privaten Anlegern und lassen diese von Finanzmarktprofis breit gestreut anlegen. Dadurch hat vor allem der private Kleinanleger die Möglichkeit, sich mit Sparbeträgen risikogemindert an den verschiedensten Wertpapiermärkten zu beteiligen – ohne selbst Spezialist bei der Bewertung, Auswahl und Umschichtung von Aktien, Obligationen und Ähnlichem sein zu müssen. Für den Anleger entsteht so eine Sparalternative zu den klassischen Bankprodukten, die hierzulande im Moment die einzige Anlagemöglichkeit sind.

Sicher werden die Macher der kasachischen Investmentfonds vorerst mit organisatorischen Dingen beschäftigt sein, ehe der eigentliche Verkaufsstart erfolgen kann. Ein schneller Erfolg dürfte den Investmentfonds allerdings auch nach der Regelung von Organisationsfragen kaum beschert sein. Denn die neuen Fonds erweitern das noch sehr knappe Angebot an Wertpapieren keineswegs, steigern höchstens noch die Nachfrage nach ihnen.

Zudem ist der Gedanke des Fondssparens hierzulande ziemlich bei Null einzustufen. Denn das Misstrauen gegenüber neuen Dingen im Finanzbereich nach den verheerenden Erfahrungen mit den Finanzpyramiden der 1990er Jahre ist nach wie vor groß. Nicht einmal der Bankensektor genießt das volle Vertrauen der heimischen Bürger, obwohl der sich eigentlich günstig entwickelt. Aber: Auch in Deutschland, wo die ersten Investmentfonds vor etwa 50 Jahren auftauchten, hat es bis heute gedauert, um etwa ein Viertel der Deutschen zu Fondssparern zu machen. Und das, obwohl dort eine wahre entsprechende Industrie (mehrere hundert tätige Fondsgesellschaften, etwa 5.000 staatlich zugelassene Fonds, eine große Zahl von einschlägigen Fachzeitschriften und TV-Sendungen) entstanden ist. Alles braucht also seine Zeit. Auf jeden Fall ist die Gründung der Investmentfonds ein strategisch richtiger Schritt mutiger Entscheider, denen man Erfolg wünschen sollte.

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