Kein Podiumsplatz bei der Tour de France 2005, dafür rückte er ins Interesse der Medien: Der Kasache Alexander Winokurow vom Team Telekom trug die Farben seines Landes und machte Kasachstan in Deutschland bekannter.
Kein Podiumsplatz bei der Tour de France 2005, dafür rückte er ins Interesse der Medien: Der Kasache Alexander Winokurow vom Team Telekom trug die Farben seines Landes und machte Kasachstan in Deutschland bekannter.
Seit Jahren ist der in Petropawlowsk geborene und in Monaco lebende Alexander Winokurow, gerne nur Wino genannt, ein international renommierter Radrennfahrer. Bei den olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney errang der Kasache eine Silbermedaille. Seitdem fährt er für das deutsche Team Telekom. Hier ist er Edelhelfer für den Mannschaftskapitän und die deutsche Radgröße Jan Ullrich.
Bei der Tour de France 2003 gelang Winokurow für das T-Mobile Team ein Etappensieg. Im vergangenen Jahr landete er auf Rang drei des Gesamtklassements. Bei der diesjährigen Tour blieb ihm trotz beherzter Fahrweise der ersehnte Podiumsplatz bei der „Großen Schleife“ versagt. Dieses Jahr belegte er zu Ende des drittgrößten Sportereignisses weltweit nach Fußball-WM und Olympischen Spielen Rang fünf der Gesamtwertung.
Bei der elften Tageswertung gelang es dem angriffslustigen Kasachen gleichwohl die gesamte Konkurrenz zu düpieren. Nach schwerer Fahrt durch das Hochgebirge der französischen Alpen sicherte sich Winokurow im Zielsprint den Tagessieg. Betrachter bezeichneten diese Etappe mit rund 55 Steigungskilometern, 173 Gesamtkilometern und den härtesten 2000 Meter Gipfeln über das „Dach der Tour“ gar als Königsetappe. Ein beachtlicher sportlicher Erfolg.
Bei der großen Abschlussetappe zum Tourfinale in Paris sicherte sich Alexander Winokurow durch einen Husarenritt erneut einen Etappensieg. Das besondere beider Zielankünfte: Alexander Winokurow überquerte die Ziellinie in den Landesfarben Kasachstans. Der Kasache darf dieses Jahr anstatt des gewöhnlichen Magentas des T-Mobile Teams ein besonderes Trikot in Himmelblau-Goldgelb mit Sonne und Steppenadler tragen. Bei der diesjährigen „Großen Schleife“ rückte Winokurow Kasachstan so in das Interesse der deutschen Printmedien. Gleiches gilt für Fernsehnachrichten und Live-Berichterstattung.
Seine angriffslustige Fahrweise und die Etappensiege in himmelblau-goldgelb und zu bester Sportsendezeit ließen viele deutsche Fernsehzuschauer erstaunen. Zumal Winokurow nicht nur ein Landestrikot trug, sondern auch Hose, Helm und Handschuhe in gleicher Farbkombination. Der Fahrer aus der Magenta-Mannschaft in blau-gelb sorgte bei den deutschen Zuschauern für Aufsehen und Verwunderung.
Die Tourredaktion des Ersten Deutschen Fernsehens erhielt zahlreiche elektronische und telefonische Publikumsanfragen und sorgte für Aufklärung: Winokurow fahre einfach nur legitimerweise in einem Landesmeistertrikot. Die Landesfarben respektive die Flagge Kasachstans waren augenscheinlich bis dato in Deutschland wenig bekannt.
Kasachstan war bei der Tour 2005 ebenso durch Andrei Kaschechkin und Maxim Iglinski vertreten, doch hat sich Alexander Winokurow nicht nur sportlich und durch beherzte Fahrweise hervorgetan. Bei der Tour de France 2005 hat er ebenso en passant sein Heimatland und die seit 1992 offiziellen Landesfarben Himmelblau-Gelb in die deutsche Medienöffentlichkeit gerückt.
Dies ist definitiv eine Besonderheit der Tour 2005 gewesen, da Winokurow zu Saisonende seine derzeitige deutsche Equipe verlassen wird, um in den kommenden zwei Jahren selber als Mannschaftskapitän größere sportliche Erfolge zu feiern.