In Usbekistan symbolisiert Neujahr („Yangi Yil“) den Anbruch des neuen Jahres. Seit den Sowjetzeiten ist Neujahr ein atheistischer Feiertag. Der Geist des Fests reicht jedoch weiter zurück. Denn so wie im postsowjetischen Raum Neujahr gefeiert wird, so feiert man in Westeuropa Weihnachten. In Usbekistan gibt es ähnliche Traditionen.

Schon in den ersten Dezembertagen schmückt man Tannenbäume mit schönem Spielzeug und Girlanden, bastelt Papierschneeflocken, um sie auf die eigenen Wohnzimmerfensterscheiben zu kleben. Auch an den Fenstern der Geschäfte sind Weihnachtsmann-Bilder und Neujahrs-Glückwünsche zu sehen.

In den Kindergärten und Schulen werden Feste gefeiert. Meistens treten aus diesem Anlass Helden aus slawischen Märchenerzählungen auf. Zum Beispiel das „Schneemädchen“, das auf Usbekisch Qorqiz genannt wird oder „Väterchen Frost“, unter den Usbeken auch bekannt als Qorbobo.

Bei den Studenten ist es bereits Tradition, jedes Jahr ein Kinderheim zu besuchen.Zum Ende der Winterferien steht ein riesiger Tannenbaum im Zentrum jeder Stadt Usbekistans. Um ihn herum finden zahlreiche Attraktionen statt.

Erwachsene feiern mit Kollegen oder Freunden das neue Jahr vor den eigentlichen Feiertagen, denn normalerweise verbringen alle die Feiertage zuhause im Kreis ihrer Familie.

Aberglaube und Wünsche zu Neujahr

Seine Lehrerin ist stolz auf Muchammidir.

Am Arbeitsplatz versammeln sie sich zu einer „Belegschaftsfeier“. Zuhause, in den eigenen Familien backen die Mütter meistens Plätzchen, die Väter kommen extra später nach Hause, dafür im „Väterchen-Frost“-Kostüm und verteilen Geschenke an ihre Liebsten. In den ersten Stunden des neuen Jahres versammeln sich die Nachbarn auf dem Hof und organisieren ein Fest mit lustiger Musik und Tanz.

Der meist verbreitete Brauch an diesem Tag ist, dass man keine schmutzige Wäsche, oder schmutziges Geschirr bis zum ersten Tag des neuen Jahres liegen lässt. Interessant ist der Glaube daran, dass alle Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man es schafft, ein paar Sekunden vor Mitternacht, Rosinen zu essen.

Überlegungen vor dem Neujahr

Jedes Mal überlegt man kurz vor Neujahrsanbruch, welche Erfolge und Verluste man im ausklingenden Jahr erlebt hat.

Zum Beispiel, bleibt das Jahr 2013 im Gedächtnis des 16-jährigen Schülers des Musiklyzeum, dem jungen Saxophonisten Muchammadamir Akbarow als ereignisreich.
Er hat im internationalen Duschbanow-Musikwettbewerb in Almaty den 1. Platz und im Videowettbewerb in Belgrad den 2. Platz gewonnen.

„Am Ende des Jahres ist leider das Schlimmste geschehen als meine Großmutter gestorben ist. Ich glaube, dass ich in dieser Zeit erwachsener geworden bin”, sagt er. Im kommenden Jahr hat er viel vor. Akbarow plant, Deutsch zu lernen, um in der Zukunft eine Hochschulausbildung in Deutschland zu bekommen.

Barno Scharafuddinova ist Mutter von vier Kindern. Sie hatte in diesem Jahr einige Probleme mit ihrer Gesundheit, doch jetzt ist sie wieder gesund, wofür sie Gott dankbar ist. Im Jahr 2014 wünscht Barno ihren Kindern alles Beste. Für ihre älteste Tochter wünscht sie die Immatrikulation an der Universität für Wirtschaft, ihrem Sohn wünscht sie einen Sieg beim Sport – er ist Kampfsportler, ebenso auch ihrer jüngeren Tochter. Sie geht gerne tanzen.

Wie die Menschen Neujahr ideal feiern möchten

Nach der Meinung vieler Usbekistaner fehlt noch etwas für ein perfektes Neujahrsfest: Die meisten, besonders die Kinder, wünschen sich, viel Schnee zu haben. Das passiert aber leider ziemlich selten.

So gilt Silvester als das Lieblingsfest der Usbeken, weil zu dieser Zeit überall eine positive Atmosphäre herrscht.

Von Madinabonu Karimova

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