Auf seiner 45. Sitzung in Riad (Saudi-Arabien) hat das Welterbekomitee die von Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan gemeinsam nominierte Stätte Winterkalte Wüsten von Turan in die Welterbeliste eingeschrieben.

Mit der Aufnahme der Winterkalten Wüsten von Turan in die Weltnaturerbeliste wurden über 3 Millionen Hektar des flächenmäßig größten Ökosystems Zentralasiens unter den Schutz der Welterbekonvention gestellt.

Das Wasser des Flusses Unguz im turkmenischen Naturreservat Bereketli-Garagum färbt sich von der hohen Salzkonzentration rosa.

Die serielle, transnationale Stätte umfasst 14 Komponenten in sieben Schutzgebieten auf dem Gebiet Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans. In Kasachstan wurde das Naturreservat Barsakelmes und der Nationalpark Altyn-Emel eingeschrieben, in Turkmenistan die Naturreservate Bereketli-Garagum, Gaplangyr und Repetek und in Usbekistan der Nationalpark Süd-Ustjurt sowie das Schutzgebiet Saigachy. Alle Schutzgebiete zeichnen sich durch einen „außergewöhnlichen universellen Wert“ (engl. Outstanding Universal Value, kurz OUV) aus, der die Nominierung als Welterbestätte begründet.

Die winterkalten Wüsten Turans sind gekennzeichnet durch ein ausgeprägtes Jahreszeitenklima mit starken, langen Frösten im Winter sowie extrem heißen Sommern bei gleichzeitig sehr geringen Niederschlägen. Die neu eingeschriebene Stätte stellt ein herausragendes Beispiel dar für die Evolution von terrestrischen Ökosystemen unter extremen Klimabedingungen sowie die Entwicklung von Überlebens- und Anpassungsstrategien der dort vorkommenden Pflanzen und Tiere.

Ausgewachsenes Exemplar eines Saxaul

Aufgrund dieser vielfältigen ökologischen Prozesse beherbergt die Welterbestätte eine sehr spezifische und vielfältige Flora und Fauna, deren Schutz von globaler Bedeutung ist. Die Wüsten sind Lebensraum weltweit bedrohter Huftiere, wie des Asiatischen Wildesels, der Kropfgazelle, der Saiga oder des Urial. Einzigartig sind ebenso die weiträumigen Saxaul-Wälder der Region, die eine wichtige CO2-Senke darstellen und damit eine große Rolle spielen im Kampf gegen den globalen Klimawandel.

„Im Gegensatz zu den warmen Wüsten waren die winterkalten Wüsten bisher nicht in der Welterbeliste vertreten. Mit dieser Einschreibung wird damit auch eine Lücke geschlossen. Gleichzeit ist die gemeinsame Nominierung der Staaten Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans ein gutes Beispiel erfolgreicher regionaler Zusammenarbeit im Sinne der UNESCO“, erläutert Hannes Knapp, Stellv. Vorsitzender des Stiftungsrats der Succow Stiftung. Die Succow Stiftung hat den gemeinsamen Nominierungsprozess der drei Länder viele Jahre lang im Rahmen der Central Asian Desert Initiative (CADI) koordiniert und fachlich unterstützt.

DAZ

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