In Osteuropa werden mehrere hundert deutschsprachige Zeitungen, Zeitschriften, Radio– und Fernsehprogramme produziert. Nutzer sind die dortigen deutschsprachigen Geschäftsleute, Touristen, Sprachschüler oder Angehörigen deutscher Minderheiten. Die Medien gelten als die bedeutendsten Kulturbotschafter Deutschlands im Osten.
In der vergangenen Woche kamen die Herausgeber und Chefredakteure der Publikationen und Programme zu einem der seltenen Treffen in Deutschland zusammen. Eingeladen hatte die Deutsche Gesellschaft e.V. nach Berlin zu einer Medientagung – in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Internationalen Medienhilfe (IMH), dem Verband der deutschsprachigen Auslandsmedien. Die Tagung bot eine willkommene Gelegenheit, um sich untereinander noch besser kennenzulernen, gemeinsame Probleme und Perspektiven zu diskutieren, Kooperationen abzusprechen und sich den Berliner Medien vorzustellen. Letzteres war besonders nötig, da Medienmacher aus Berlin und Deutschland noch zu wenig über die deutschsprachigen Medienkollegen im Ausland wissen.
Eine der Eröffnungsreden hielt der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft e.V. Hartmut Koschyk, MdB. Dabei betonte er, dass die Veranstaltung, die unter dem Motto „Meinungsfreiheit und Medienvielfalt in Osteuropa“ veranstaltet wurde, eine Chance für die Medienmacher ist, sich mit aktuellen Herausforderungen der Osteuropa-Presse zu befassen.
„Diese Herausforderungen betreffen nicht nur die technischen Aspekte der Medienarbeit, sondern auch das Selbstverständnis der Medienschaffenden. Meinungsfreiheit und Medienvielfalt sind praktisch die Grundpfeiler Ihrer Arbeit.“ (Anm. d. Red.)
Aus rund 20 Ländern stammten die Teilnehmer der Tagung, die von Vertretern der Bundesregierung begrüßt wurden. Zur bunten Gästeschar gehörten beispielsweise der Herausgeber der „Kaukasischen Post“ aus der georgischen Hauptstadt Tiflis, der Produzent der baltischen Zeitschrift „Lett-landweit“, der Redaktionsleiter der „Moskauer Deutschen Zeitung“, eine Vertreterin der deutschsprachigen Zeitung aus Kiew, eine Moderatorin von Radio– und TV-Sendungen in Ungarn sowie die Chefin der „Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“, eines täglich erscheinenden Blattes aus Bukarest. Björn Akstinat, Leiter des Verbandes der deutschsprachigen Auslandsmedien: „Die hier vertretenen Publikationen und Programme aus Osteuropa sind einzigartige Informationsquellen und Werbeträger.
Gleichzeitig kurbeln sie den Außenhandel an, helfen Urlaubern bei der Orientierung in ihren Ferienländern, unterstützen Schüler beim Erlernen der deutschen Sprache und fördern natürlich die Völkerverständigung. Immer mehr Redakteure in deutschen Redaktionsstuben merken auch, dass die deutschsprachigen Medienmacher in Osteuropa ideale Auslandskorrespondenten sind, die sich vor Ort perfekt auskennen und besondere Infos liefern können.“
Koshyk betonte in seiner Ansprache auch die Notwendigkeit mit deutschen Auslandsmedien nicht nur in– und ausländische Deutschstämmige, sondern auch „interessierte Angehörige der jeweiligen Mehrheitsgesellschaften“ einbeziehen „und sie mit Beiträgen zu deutschen Themen versorgen“. (Anm. d. Red.) IMH, DAZ