Sagilja Bijschurina (21) und Alibek Mustambajew (25) sind Begründer des Zentrums der kasachischen Jugend „Baiterek“ in St. Petersburg. Die beiden kommen aus Almaty und studieren Wirtschaft in St. Petersburg. In einem gemütlichen Cafe am Newski-Prospekt im Herzen der Stadt erzählen sie über ihr Leben, das Studium und die Arbeit. Die vierte Gesprächpartnerin ist Sagiljas jüngere Schwester Alija Baischurina (19), sie ist in St. Petersburg zu Gast und studiert zu Hause in Almaty Wirtschaft. Mit den vier Kasachen sprach unsere Petersburger Korrespondentin Olga Kapustina.

Wie entstand die Idee, das Zentrum der kasachischen Jugend in St. Petersburg zu begründen?

Sagilja: In Moskau gibt es viele solche Organisationen. Und in St. Petersburg war bisher nur eine, und die funktionierte nicht sehr gut. So entschieden meine Freundin Bachyt Jesimowa und ich, ein neues Jugend-Zentrum zu gründen. Wir haben schon früher von Zeit zu Zeit einige Treffen, Feiertage und Partys für unsere Landsleute organisiert.

Unsere Organisation ist noch sehr jung, die Gründung war am ersten Dezember des vergangenen Jahres. Zur Eröffnung haben wir eine große Party in der Petersburger Diskothek „Plaza“ veranstaltet.

Alibek: Auf so einer Party habe ich dann die Mädchen kennengelernt. Mir hat ihre Idee sehr gut gefallen. Und jetzt sind wir zu dritt die Gründer unserer autonomen unkommerziellen Organisation.

Und war es schwierig, die Organisation  zu registrieren?

Alibek: Nein, man musste nur zu einer juristischen Firma gehen und 200 Dollar zahlen. Das Geld war natürlich aus unserer eigenen Tasche, denn wir haben noch keine Sponsoren. Es gibt aber einige Unternehmen, die uns auf verschiedene Weise unterstützen. Zum Beispiel eine Telefonfirma schenkt uns Telefonkarten, die wir bei Wettbewerben auf Partys verlosen können. Ein Flughafen gibt uns Vergünstigungen für Tickets usw.

Was für ein Ziel hat eure Organisation?

Alibek: Das  würde ich gerne erzählen. (Er nimmt seinen Pocketcomputer aus der Tasche, schaltet ihn an und liest vor). Unser Ziel ist die Verstärkung der Einheit der kasachischen Jugend, sowie Freundschaft und Zusammenarbeit mit den anderen Völkern. Unsere Aufgabe sind Informationshilfe, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Sozialhilfe für kasachische Studenten in St. Petersburg. Eigentlich haben wir noch viele grandiose Pläne: Wir wollen den Studenten helfen, Arbeitsstellen zu finden, einen Studentenaustausch und Sprachkurse initiieren, eine eigene Zeitung herausgeben und die Vertretung „Baiterek“ in Almaty und Astana eröffnen.

Und was sind eure persönlichen Pläne? Wollt ihr nach eurem Studium nach Hause oder bleibt ihr hier?

Alibek: Ich habe hier in St. Petersburg viele gute Freunde, einen ziemlich guten Job und mache jetzt die zweite Ausbildung. Mir gefällt es hier, und ich würde gern lange Zeit in dieser Stadt wohnen. Aber meine Eltern möchten, dass ich nach Kasachstan zurückgehe, deshalb komme ich irgendwann nach Hause.

Sagilja: Und ich möchte sehr nach Hause. Ich bin jetzt im 5. Studienjahr und muss ab Februar Praktikum machen. Die Mutter sagt, ich muss das hier machen, aber ich fahre trotzdem nach Almaty.

Was fehlt dir denn in St. Petersburg von Zuhause?

Sagilja: Mir fehlen meine Freunde, unser Klima und die Atmosphäre überhaupt. Ich bedauere nicht, dass ich in St. Petersburg studiere. Mir gefällt die Stadt, und ich sammle hier viele Erfahrungen, aber immer könnte ich hier nicht leben.

Alija: Ich bin hier erst zum zweiten Mal, aber mir scheint, dass in Petersburg die Leute und das Wetter kälter und mehr zurückhaltend sind als in Almaty.

Alibek: Und mir fehlt hier Almatys Sonne, Almatys Berge und Almatys „Baracholka“. Das sind mehrere sehr große Märkte im Süden der Stadt. (Alle lächeln).

Sagilja, Alija und Alibek, ich wünsche euch eine sommerliche Stimmung im diesem kalten Petersburger Winter, die Erfüllung all eurer Pläne und viel Erfolg bei der Arbeit. Danke für das interessante Gespräch!

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Weitere Informationen:
http://www.baiterekspb.hotbox.ru
http://www.kz-club.spb.ru/forum

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20/01/06

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