Das Verdienstkreuz am Bande für Gerold Belger: Der deutsche Botschafter Rainer Schlageter verlieh im Namen des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland die Auszeichnung an den kasachischen Literaten, der für seinen Beitrag zu der Völkerverständigung zwischen Deutschland und Kasachstan geehrt wurde. Nach Dr. Galia Schunusalijewa, Repräsentantin der deutschen Wirtschaft in Kasachstan, und dem ehemaligen Botschafter der Republik Kasachstan Kairat Sarybay ist Gerold Belger seit dem 3. März des Jahres „Deutschland in Kasachstan“ der dritte Träger des deutschen Verdienstordens in Kasachstan.

/Bild: Olesja Klimenko. ‚Der deutsche Botschafter Rainer Schlageter verlieh das Verdienstkreuz am Bande an den kasachischen Literaten Gerold Belger.’/

„Gerold Belger ist ein Brückenbauer, der solide, starke Brücken zwischen Deutschland, Kasachstan und Russland geschlagen hat“, sagte Botschafter Rainer Schlageter bei der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande an den kasachischen Literaten. Der Schriftsteller hat im Laufe seines Lebens besondere Verdienste bei der historisch-schriftstellerischen Aufarbeitung der Deportation der Russlanddeutschen während des 2. Weltkrieges nach Zentralasien erworben und zu der Integration der Deutschen in Kasachstan viele Bücher und Artikel auf Russisch, Kasachisch und Deutsch veröffentlicht.

„Es gibt Menschen, die viele Talente in sich vereinigen. Aber wenn ich von einem Menschen spreche, der als Schriftsteller, Übersetzer und Journalist tätig ist, der Mitglied der wichtigsten Institutionen des geistigen Schaffens in Kasachstan und Träger der wichtigsten Preise ist, dann wissen alle, das nur Gerold Belger gemeint sein kann“, sagte Rainer Schlageter. „Es ist eine ungeheure Leistung, in drei Sprachen zu publizieren.“

Brückenbauer zwischen Deutschland und Kasachstan

Eines der bekanntesten Werke Gerold Belgers ist „Goethe und Abai“, in dem er die Werke und Philosophien des deutschen Dichters Goethe und des kasachischen Aufklärers Abai vergleicht. Zu seinen jüngeren Romanen gehören „Das Haus des Heimatlosen“, „Tujuksu“ und „Das kasachische Wort“. „Streitbar, aufrecht und mit einer klaren Meinung, so kann man Gerold Belger charakterisieren. Was er denkt, schreibt er auch“, so Rainer Schlageter. „Er verbindet den Mut, etwas zu sagen und die Aufrichtigkeit, seine Linie auch klar zu vertreten.“ Die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande ist eine Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland für die Lebensleistung des kasachischen Literaten im Sinne der Völkerverständigung.

Gerold Belger ist stolz auf seinen Verdienstorden. „Meine Urheimat denkt an mich.“ Der kasachische Literat wurde 1934 in Engels, der Hauptstadt der Wolgadeutschen Republik, geboren und wuchs die ersten sieben Jahre seines Lebens in Russland auf. Seine Vorfahren waren unter der Zarin Katharina II. nach Russland eingewandert. 1941 wurde Gerold Belger im Zuge der stalinschen Ausweisung der ethnischen Deutschen nach Kasachstan deportiert. Das Leben und Schaffen von Gerold Belger ist eng mit dem Schicksal des kasachischen, des deutschen und des russischen Volkes verbunden. Er ist eine Symbolfigur der freundschaftlichen Verbundenheit zwischen den Völkern oder, wie er auch genannt wird: „Der letzte Wächter des deutschen Grabes.“

Gerold Belger wurde bereits mit zahlreichen Ehrentiteln, Orden und Preisen ausgezeichnet. Mit dem deutschen Verdienstkreuz am Bande kann er sich zukünftig ganz im Stil der Völkerverständigung kleiden: „Um den Hals hänge ich mir die russische Katharina-Medaille und links und rechts stecke ich mir je einen deutschen und einen kasachischen Orden an das Jacket.“

Von Christine Karmann

12/03/10

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