CrossCulture Praktikantin Viktoriia Golinko über ihre Erfahrungen in einer deutschen Imkerei. Die junge Managerin des Bienenzüchterverbandes in Kirgisistan, Viktoria Golinko, ist überzeugt, dass die Bienenzucht in ihrem Land eine Zukunft hat.
/Die junge Bienenzüchterin Viktoria Golinko (rechts)./
„Das CrossCulture-Praktikum hat es mir ermöglicht, zahlreiche Erfahrungen in der Imkerei Uni Bonn, an der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim und beim Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf e.V. bei Berlin zu sammeln“.
Gleich an ihrem ersten Tag prüfte die Praktikantin die ersten Bienenvölker. „Es handelte sich um das Verständnis des natürlichen Lebenslaufes von einem Bienenvolk. Jedes Bienenvolk durchläuft verschiedene Prozesse, die uns Menschen nicht bewusst sind“, meint die junge Bienenzüchterin. Diese Prozesse sind ein zentrales Thema für Viktoria Golinko während ihres CrossCulture-Praktikums.
Für klare Verordnungen im Bereich Imkerei
Dass in Deutschland jede Bienenkönigin ihre bestimmte Herkunft hat, war neu für Golinko. In Kirgisistan ist die Bienenköniginnenzucht nicht so stark verbreitet. Dazu fehlen zum einen Züchter, und zum anderen ein zuständiges Organ, das diese Prozesse gesetzlich regeln könnte.
In Deutschland verordnet der Deutsche Imker-Bund (DIB) durch Merkblätter die Imkereinführung und alle dazu gehörigen Verfahren. Die Rechtsgrundlagen des DIB legen alle Schritte bis zur Honigvermarktung fest.
Eine Schulungsmappe des DIB möchte Viktoria als Grundlage für die Verarbeitung der Imkereinführungsgesetze in ihrem Land nutzen. „Diese Mappe ist für Imker sehr hilfreich. Darin kann man wirklich alles finden, was man für Imker im Bereich Verordnungen braucht“.
Außerdem findet Viktoriia die Imkerkurse für Anfänger toll, die in Kirgisistan nicht angeboten werden. „Ich habe hier viel gelernt, was sicherlich in meinem Heimatland auch angewendet werden kann“.
Deutsch-kirgisische Qualität
In einem Imkergeschäft in Koblenz war Viktoria über die sehr große Auswahl an verschiedenen Imkerwerkzeugen überrascht. Sie war so begeistert, dass sie mit dem Inhaber des Geschäfts eine mögliche Kooperation ausgehandelt hat und fügt hinzu:„Wir sind in Kirgisistan bereits offizielle Vertreter der Firma „Karl Jenter“, die sich auf die Königinnenzucht spezialisiert hat und alle wichtigen Gerätschaften und Hilfsmittel dafür produziert“.
An der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim konnte Viktoria mit einem Spezialisten für Bienenproduktkontrolle zusammenarbeiten, der auch Gutachten für Qualitätskontrolle in Drittländern verfasst. Mit seiner Unterstützung und mit dem beim CrossCulture- Praktikum erlernten Wissen darf sie hoffen, dass es ihrem Bienenzüchterverband in Kirgistan gelingt, in kurzer Zeit ein akkreditiertes Labor für die Analyse von Bienenprodukten aufzubauen.