Der Kanusport wird in Russland immer beliebter, auch wenn die Ausrüstung teuer ist und der Sport gefährlich. Unsere Autorin Jekaterina Maximowa hat sich mit Freunden des Wassersports getroffen und sie befragt.
Während die Mehrheit der Moskauer Einwohner vorm Fernseher hockte und die WM-Spiele 2006 verfolgte, suchten die anderen nach einer Möglichkeit, auch aktiv Sport zu treiben. Die Hitze machte die Wahl viel einfacher: Viele entschieden sich für eine Wassersportart. In diesem Sommer findet der Kajaksport immer stärkere Verbreitung.
Ausgerüstet mit einem Doppelpaddel, überwinden Sportler in Kajaks aus Kunststoff eine Slalomstrecke mit Torstäben oder üben Eskimorolle. Der Begriff Eskimorolle stammt von den Eskimos – Kajaks wurden für die Jagd entwickelt – diese Technik hilft beim Kentern, schnell und ohne aussteigen zu müssen sich wieder aufzurichten.
Trotz aller Hindernisse
Rauschende Gebirgsflüsse und die Lust auf Neuentdeckungen locken im Sommer Wildwasser-Freaks. Wie Zugvögel suchen sie immer nach „besserem Wasser“. Im Winter trainieren sie in Schwimmhallen. Doch die Bedingungen da sind nicht so gut. Die alten Hallen – ein Erbe der Sowjetunion – verfallen langsam, und die neuen sind noch lange nicht fertig.
Auch die Ausrüstung (Neopren- bzw. Trockenanzug, Schwimmweste, Schuhe, Spritzdecke, Paddel, Schutzhelm und der Kajak selbst) ist sehr teuer, besonders für russische Verhältnisse. Doch wer das einmal probiert hat, kommt wieder. Julia Gladkowa (28, Sachbearbeiterin) erzählt: „Heute hat mich mein Mann, der Kajaksport treibt, hergebracht. Ich bin hier zum ersten Mal, es klappt noch sehr schlecht sogar mit dem Geradeausfahren, und ich ärgere mich sehr darüber, aber ich bin sicher, ich komme die nächste Woche wieder zum Training, obwohl das eine der gefährlicheren Freizeitsportarten ist.“
Solange das Herz klopft
Ganz neu für Russland ist Kanu-Rodeo. Dabei führt man mit einem Kajak verschiedene Figuren vor. Was treibt diese Kajakfans? Konstantin Wassin (33, Sportler) trainiert seine Kajaksportler schon seit fünf Jahren. „Solange Adrenalin durch die Adern rauscht und das Herz klopft, werden wir neue Stromschnellen erobern. Ich selber habe mit Slalom angefangen, danach kam Wildwasserpaddeln, am besten finde ich aber Kanu-Rodeo. Das ist noch nicht die populärste Sportart in Russland, aber wir arbeiten dran“, schaut er optimistisch in die Zukunft.
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Kanu Kasachstan:
www.a13.kz
Almaty, Kajakschule
Kair Achmetajew +7 333 212 60 08
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Weitere Informationen für Russland:
1. www.abvclub.ru
Akademija Beloi Wody, Moskau
+ 7 926 204 64 47
Anton Lazko
2. www.tristihii.ru
Tri Stichii, Moskau
+7 916 435 83 44
Alexej Schischkow
3. kayaking.ru/ru
FWWR, St. Petersburg
rpmfreestyle@mail.ru
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Von Jekaterina Maximowa
18/08/06