Der See im Osten Kasachstans ist ein beliebtes Urlaubsziel für Touristen aus der Region. Viele nutzen einen Besuch zur Erholung, denn den schwarzen Kiesstränden, dem klaren Wasser und der Steppenluft wird eine heilende Wirkung nachgesagt.

Sommerzeit, Urlaubszeit: In den heißen Monaten des Jahres möchte sich jeder zum Meer, an die Seen und in die Berge aufmachen. Wenigstens für ein paar Tage der Hektik des Stadtlebens entkommen und die drückende Schwüle gegen ein paar frische Brisen Naturluft eintauschen. Dumm nur, dass das in diesem Jahr wegen Corona in Kasachstan nur schwer möglich ist. Vor kurzem wurde die zweite landesweite Quarantäne um zwei weitere Wochen verlängert, so dass viele – wenn nicht gar die meisten Menschen – zuhause bleiben müssen.

Auch für den beliebten Alakol-See, der sich über die Oblaste Almaty und Ostkasachstan erstreckt, gelten Beschränkungen – was auch mit der Disziplinlosigkeit einiger Landsleute zusammenhängt, über die die DAZ vor kurzem berichtete. So ist der See nur auf der Almatiner Seite zugänglich; und das seit dem 24. Juli nur noch für jene Erholungstouristen, die schon vorher einen Platz an der Sonne gebucht haben. Sie können sich glücklich schätzen, denn für Urlauber aus der Region hat der Ort eine besondere Bedeutung.

Saubere Luft und malerische Sonnenuntergänge

Es ist wohl der einzige See der Welt, dessen Strand mit einer Masse von schwarzem Kies und Kieselsteinen bedeckt ist. Gesättigte, saubere Steppenluft durchströmt die Lungen seiner Besucher, die sich zudem an seinem klaren Wasser erfreuen können, während sie malerische Sonnenuntergänge beobachten. Tagsüber genießt man die helle Sonne und die heilenden Eigenschaften des Wassers.

Nicht zu Unrecht bedeutet der Name des wunderschönen Alakol übersetzt „Buntes Meer“. Denn das Gewässer nimmt je nach Tageszeit viele unterschiedliche Schattierungen an. An einem klaren Morgen zeigt er sich in einem türkisfarbenen Gewand, beim Sonnenuntergang kokettiert er mit lila-violetten Farbtönen. Viele Faktoren begünstigen die steten Änderungen der Farbpalette, einschließlich der Wetterbedingungen. Löst ein starker Wind einen Sturm auf dem Alakol aus, wird sein Wasser sofort trüb und verdunkelt sich bedrohlich.

Alakol – ein Aufbauprogramm für die Abwehrkräfte

Die Corona-Pandemie ist für alle Länder weltweit eine nie dagewesene Herausforderung, nicht vergleichbar mit früheren Krankheitsausbrüchen. Doch auch jenseits des neuartigen Erregers greifen Viren unseren Körper an – vor allem in der kälteren Jahreszeit, wenn das Immunsystem geschwächt ist und dabei trotzdem unter Hochdruck arbeiten muss. Daher ist es notwendig, die eigenen Abwehrkräfte zu stärken. Und viele tun dies während der Sommermonate, indem sie an den Alakol fahren, dem sein Ruf als Heilstätte weit vorauseilt.

Nach alten Legenden ist das Seewasser mit magischer Kraft ausgestattet. Sie soll nicht nur helfen, Müdigkeit, Nervosität und Gelenkschmerzen zu lindern, sondern auch generell die Stimmung zu heben. Kurzum: Für mehr Wohlbefinden zu sorgen.

Aber die alten Legenden haben einen wahren Kern. Denn das Wasser des Alakol-Sees beinhaltet einen großen Teil der Elemente aus Mendelejews Periodensystem. Auch Ärzte sind der Ansicht, dass das Seeklima sehr nützlich ist, um Erkältungen und Viruserkrankungen vorzubeugen oder diese abzuschwächen.

Ein wohltuendes Zusammenspiel aus Luft, Sonne, Wasser und vulkanischen Kieselsteinen

Die Luft ist sauber und reich an Meersalz sowie Aromen von Steppenkräutern. Das kommt insbesondere Menschen mit Atemwegserkrankungen zugute. Die UV-Strahlen der satten Sonne geben reichlich Vitamin D ab. Doch auch den Shungit genannten vulkanischen Kieselsteinen am Strand wird medizinische Wirkung nachgesagt. Viele Urlauber reisen extra hierfür an. Sie empfinden es als besonders angenehm, aus dem klaren Wasser zu steigen und sich auf die heißen Steine zu legen.

Die Prozedur trägt zur Beruhigung bei, hilft, Stress loszuwerden, und wärmt zudem aktiv das innere Gewebe auf. Zudem bieten sich unzählige Möglichkeiten für interessante Aktivitäten in der Nähe des Sees, wie etwa Angeln und Jagen. Das Zusammenspiel aus diesen Faktoren schafft günstige Bedingungen für Ruhe und Erholung.

Der Alakol ist ein wunderbares Ressort für die ganze Familie. Urlauber, die den See seit langem wegen seiner heilenden Wirkung schätzen, hoffen, dass man ihn bald wieder ohne Einschränkungen genießen kann. Alle hoffen, dass es keine zweite Infektionswelle durch Corona geben wird und die Krankheit sich eindämmen lässt. Damit jeder, der sich entspannen möchte, seinen Sommerurlaub wieder am Meer, in den Bergen, oder in anderen Städten verbringen kann, um neue Erfahrungen und Entdeckungen zu machen.

Auch Leserinnen und Leser der DAZ besuchen den Alakol-See regelmäßig. Eine von ihnen ist Julia Tjukalowa, die noch vor der strengeren Quarantäne an den schwarzen Stränden urlaubte. Für uns hat sie kurz zusammengefasst, was der magische Ort für sie bedeutet.

„Dieses Jahr hat sich meine erste Reise an die Küste des Alakol-Sees zum zehnten Mal gejährt. Seitdem verbringe ich fast jeden Sommer dort. Ich habe dabei verschiedene Erholungszentren besucht. Das Dorf Akschi ist für mich eine wahrlich heimische Ecke in der Region Almaty geworden. Alakol ist für mich – und das sage ich ohne jede Scheu – ein Ort der Stärke und Harmonie. So ein Kieselstrand ist nicht jedermanns Sache.

Aber er erwärmt den Körper, nachdem man aus dem angenehm kühlen Nass gestiegen ist. Das erzeugt das Gefühl wie bei einer Spa-Behandlung. Das Wasser ist samtig, die See im Juni ruhig und im August impulsiv, manchmal mit überwältigenden Wellen. Ich mag die Weite des Dschungar-Alatau-Gebirges, dessen Berge bei Sonnenuntergang wunderschön von der Sonne beleuchtet werden; die Ruhe und den Frieden. Wenn man vor dieser Kulisse ein lange zur Seite gelegtes Buch liest, ist das wie Balsam für die Seele.

Bei meinem Besuch in diesem Jahr war ich außerdem angenehm überrascht davon, wie die Betreiber die Sicherheitsmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie eingehalten haben: Die Erholungszentren haben die Bedingungen dafür geschaffen, dass man sich gut an die Regeln der sozialen Distanz halten konnte.

Im Kreis wird auch kontrolliert, dass die Menschen an Orten großer Zusammenkünfte ihrer Pflicht zum Maskentragen nachkommen. So kann man ‚mit Sicherheit‘ sagen, dass ein Urlaub an der Alakol-Küste auch 2020 eine großartige Reiseidee ist.“

Kristina Librikht

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