Das Tabakwerbeverbot kommt. Die deutschen Bremser haben vom Europäischen Gerichtshof eine ordentliche Klatsche bekommen. Es ging ihnen in Wahrheit nie darum, ob die EU mit der Tabak-Werberichtlinie ihre Kompetenz überzogen hat, sondern schlicht darum, dass die von der Tabakindustrie angeschobene Bundesregierung alles vermeiden wollte, was den Konzernen schadet. Und das Werbeverbot ist tatsächlich ein kleiner Killer für die Kippenbranche. Nun wird jedenfalls eine Selbstverständlichkeit exekutiert: Ein Produkt, das jährlich weltweit vier Millionen Menschen umbringt, muss nicht auch noch aggressiv beworben werden.“

HANDELSBLATT (Düsseldorf)

„Sicherlich, Zigaretten rauchen schädigt die Gesundheit massiv. Deshalb jubilieren viele hauptberufliche Gesundheitsschützer darüber, dass das Werbeverbot nun auch in Deutschland kommt. Aber was wird es für den Gesundheitsschutz bringen? Nicht der gemeine Verführer Werbung bringt die Jugendlichen zum Rauchen, sondern das Beispiel von Gleichaltrigen. Nicht Werbeverbote bringen die Leute vom Rauchen ab, sondern Kosten und die Einsicht, dass es ihnen ohne Zigaretten besser geht.“

WILHELMSHAVENER ZEITUNG

„Wenn es um Werbung und Sponsoring geht, hat sich zumindest in der Europäischen Kommission das Bild vom Bürger als Mitglied einer willfährigen Schafherde verfestigt, die man von Seiten der Obrigkeit zu ihrem Glück zwingen muss. Sprich: Aus Sicht Brüssels ist der Europäer als solcher viel zu blöd, um selbst zu erkennen, was für ihn gut ist und was nicht. Da ist es geradezu verwunderlich, dass angesichts dieses Weltbilds die Schafherde noch zu Wahlen auf europäischer Ebene gerufen wird; aber vielleicht hat das damit zu tun, dass sich die EU-Kommission, die gerne mal bürokratische Kuriositäten ausheckt, selbst nicht dem Wahlbürger gegenüber verantworten muss.“

MAIN-ECHO (Aschaffenburg)

„In den Amtsstuben der EU-Kommission werden regelmäßig allerhand volkspädagogische Richtlinien zur besseren Lebensführung ersonnen … , die später mit Blick auf den einheitlichen EU-Rechtsraum höchstrichterlichen Segen bekommen. So gehen Brüsseler Tugendterror und Luxemburger Gleichheitsdrang immer häufiger eine beängstigende Allianz ein. Wo bleibt das Vertrauen in den mündigen Verbraucher, wo der Respekt vor Europas unterschiedlichen (Rechts) Kulturen?“

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