Liebe Leserinnen und Leser der DAZ, Anfang September habe ich die Stelle als ifa-Redakteurin bei der DAZ von Julia Boxler übernommen. Sie hat sowohl die gedruckte Ausgabe der Zeitung als auch ihren Internetauftritt auf neue Beine gestellt. Dafür möchte ihr herzlich danken.
Nach einer einmonatigen Eingewöhnungszeit möchte ich mich Ihnen nun vorstellen. Jedes Jahr entsendet das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) 17 Kulturmanager und Redakteure zu Verbänden und Redaktionen der deutschen Minderheiten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.
Für meine Bewerbung als ifa-Redakteurin war einerseits der Wunsch, Kasachstan und Zentralasien besser kennenzulernen, ausschlaggebend. Andererseits sehe ich bei der DAZ die Möglichkeit, eine Wochenzeitung entscheidend mitzugestalten, und kann sowohl auf Deutsch als auch Russisch arbeiten.
Im Rahmen meines Studiums habe ich bereits 2016 ein Praktikum bei der DAZ in Almaty absolviert. Vom ersten Tag an war ich von der Gastfreundlichkeit der Menschen und der unglaublich schönen Natur in Kasachstan beeindruckt. Als Politikwissenschaftlerin und Journalistin finde ich die Geschichte und die Entwicklungen in Zentralasien seit 1991 sehr spannend. In meiner Masterarbeit geht es darum, wie die Regierung in Kasachstan versucht, eine nationale Identität zu definieren, und wie diese Identität nach außen kommuniziert wird. Einerseits soll sie auf der kasachischen Kultur basieren, gleichzeitig aber auch die 35% Nicht-Kasachen im Land einschließen.
Bereits während meines Bachelorstudiums der Politikwissenschaft in Rostock lag mein Schwerpunkt auf Osteuropa; z.B. hatte ich Austauschseminare mit Polen, Belarus und der Ukraine. Nach meinem Abschluss 2012 war ich für ein britisches Unternehmen im Bereich Politikmonitoring tätig, erst in Brüssel und später in Berlin.
Letztendlich hat mich aber meine Faszination für Osteuropa nicht losgelassen, ebenso wenig wie das Interesse am Journalismus. Daher habe ich 2015 ein Praktikum bei der Medien-NGO n-ost gemacht, wo ich beides hervorragend verbinden konnte. Im selben Jahr begann ich mein Masterstudium „European Union – Russia Studies“ in Tartu (Estland). Dem Aufenthalt in Kasachstan folgte ein zweiwöchiger Aufenthalt während der Parlamentswahlen in Belarus und ein Erasmus-Semester in Tbilisi (Georgien).
Ein größeres Projekt, das für alle ifa-Redakteure bei der DAZ zum festen Bestandteil ihrer Arbeit gehört, ist die Zentralasiatische Medienwerkstatt (ZAM), die einmal im Jahr stattfindet und junge Journalisten aus der Region und Deutschland zusammenbringt. Ich hoffe aber auch, weitere Projekte in Zentralasien umsetzen zu können.
Ich denke, dass die kommenden Monate spannend und abwechslungsreich sein werden und freue mich, Sie in Zukunft mit interessanten Geschichten und Nachrichten aus Kasachstan, Zentralasien und Deutschland auf dem Laufenden zu halten.