In Kasachstan ist die Karikatur ein unpopuläres Genre. Darum hat das Goethe-Institut zusammen mit der Soros-Stiftung einen Karikaturen-Zeichenwettbewerb durgeführt. Die Teilnehmer sollten ihre Sicht zum Thema Toleranz darstellen.

Alle Menschen sind von innen gleich, egal woher sie kommen, wie sie aussehen. Das ist Marina Redkina zum Thema Toleranz eingefallen. Ihre Idee hat sie in Form einer Karikatur ausgedrückt. Ihr Bild zeigt eine Situation beim Arzt. Drei Männer aus unterschiedlichen Kulturkreisen werden geröntgt. Das schwarz-weiße Röntgenbild zeigt von jedem Mann ein großes hellrot leuchtendes Herz. „Mit dieser übertriebenen Darstellung möchte ich zeigen, dass es wissenschaftlich bewiesen ist, dass alle Menschen gleich sind“, kommentiert Redkina ihr Werk. Es ist eine der ausgezeichneten Karikaturen, die im Rahmen eines Zeichenwettbewerbs entstanden sind.

Verschiedene Vorstellungen

Bis zum 28. April sind in der Tengri-Umai-Gallerie die Ergebisse des Karikaturen-Zeichenwettbewerbs ausgestellt, der vom Soros-Fonds und vom Goethe-Institut Kasachstan durchgeführt wurde. Zu sehen sind die Arbeiten von zehn jungen Künstlern, die das Thema Toleranz in Form verschiedener Karikaturen und Comics zeigen.

„Junge Künstler aus verschiedenen Städten haben sich die Frage nach der Bedeutung von Toleranz gestellt und versucht, ausdrucksvolle Formen dafür zu finden“, erklärt Barbara Fraenkel-Thonet das Ziel des gemeinsamen Projektes. Den Veranstaltern ging es darum, auf dieses Thema und das in Kasachstan eher unpopuläre Genre der Karikatur aufmerksam zu machen.

Prominente Unterstützung aus Deutschland und Frankreich

Viele der Teilnehmer sind junge Künstler bzw. Karikatur– oder Comic-Liebhaber. Wie zum Beispiel Aslan Temirow aus Astana. Er hatte sich mit seinen eigenen Zeichnungen am Wettbewerb beworben und wurde einer von zehn Auserwählten, die an einer Zeichenschule mit dem deutschen Comic– und Karikaturenzeichner Mawil und dem französischen Künstler Nikolai Schurnu teilnehmen durften.

Mawil arbeitet unter anderem für den „Tagesspiegel“ und war Ende März am Goethe-Institut in Almaty. Er erzählte den jungen Künstlern von seiner Arbeit und versuchte ihnen weitere Zeichentricks beizubringen. Es ging zum Beispiel um verschiedene Darstellungsweisen von Bildern, die richtige Strichführung und den Einsatz von Gestik und Mimik der dargestellten Figuren. Das neu Erlernte setzten die Teilnehmer mit ihren Zeichnungen zum Thema Torleranz, so gut sie es konnten, um.

Die Besten von ihnen wurden ausgezeichnet. Bei der Auswahl der Gewinner haben die Organisatoren auf Kriterien wie Originalität und Ästhetik geachtet. Von den 23 Wettbewerbs-Teilnehmern durften zehn an der Zeichenschule teilnehmen. Davon wurden fünf Gewinner gekürt. Einen Preis von je 90.000 Tenge gewannen Ajsulu Schaikenowa aus Kokschetau, Aslan Temirow aus Astana und Marina Redkina aus Astana. Alfija Postop aus Astana und Rachymschan Talijew aus Almaty gewannen als beste Zeichner je 180.000 Tenge. Während der Dauer der Ausstellung können die Besucher noch ihren persönlichen Favoriten wählen.

Von Dominik Vorhölter

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