Alma, im Kasachischen wie in den meisten Turksprachen das Wort für „Apfel“, gab Almaty seinen Namen.

Einer aktuellen Umfrage zufolge assoziiert jeder neunte Einwohner Kasachstans die ehemalige Hauptstadt zuallererst mit Äpfeln. Folgerichtig wurde auch das 158-jährige Jubiläum der offiziellen Stadtgründung Mitte September mit einem großen Apfelfest begangen. Dutzende aromatischer Sorten standen zum Verkauf, in einem Wettbewerb wurde der beste Apfelkuchen prämiert. Außerdem wurde der schwerste Apfel gesucht, der in diesem Jahr erneut mehr als ein halbes Kilogramm auf die Waage brachte.

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Legendär ist in Almaty insbesondere die Apfelsorte „Aport“. An ihr lässt sich aber auch das traurige Schicksal ablesen, das die einst blühenden Apfelgärten der Stadt ereilte: nach dem Ende der Sowjetunion fielen sie dem wilden Bauboom zum Opfer. Von mehr als drei Millionen Bäumen der Sorte Aport, die im Gebiet um Almaty noch in den 1970er Jahren gezählt wurden, existieren Schätzungen zufolge heute höchstens noch 250.000. Gleichzeitig stieg die Einfuhr von Früchten aus dem Ausland sprunghaft an: wurden etwa 2004 noch 1.400 Tonnen Äpfel und Birnen importiert, stieg die Anzahl innerhalb von vier Jahren um mehr als das Hundertfache auf 151.000 Tonnen. Einen großen Anteil am kasachischen Apfelmarkt hält das Nachbarland China, doch viele Früchte reisen auch um die halbe Welt: so erfreuen sich beispielsweise chilenische Äpfel großer Beliebtheit.

Von Robert Kalimullin

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