Mit Know-how aus Deutschland sollen die kasachische Landwirtschaft modernisiert und die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden. Der Blick richtet sich dabei immer öfter auch auf die Regionen Kasachstans.

Die DKU eröffnet eine Zweigstelle in der Region Turkestan. Als einzige deutsche Hochschule in Kasachstan und Zentralasien will die DKU dort künftig junge örtliche Fachkräfte auf eine Karriere im landwirtschaftlichen Bereich vorbereiten. In diesem Zusammenhang trafen sich am Wochenende der Akim der Region Turkestan Darkhan Satybaldy und der Präsident der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) Wolrad Rommel.

Gegenstand der Gespräche war die geplante Eröffnung der Deutsch-Kasachischen Agraruniversität als Zweigstelle der DKU. Der Akim stellte fest, dass Kasachstan und Deutschland durch eine für beide Seiten vorteilhafte strategische Partnerschaft verbunden seien. Im Sinne der Vorgaben von Präsident Kassym-Schomart Tokajew werde dem Bereich der Hochschulbildung und Wissenschaft Vorrang eingeräumt.

Landwirtschaftlich entwickelte Region

Weiter nannte Satybaldy die Agrarindustrie der Region Turkestan eine der am weitesten entwickelten in Kasachstan. So würden 5,9 Prozent aller Industrieprodukte des Landes in der Region Turkestan hergestellt. Inzwischen hat das Volumen der Industrieproduktion in Turkestan erstmals die Grenze von einer Billion Tenge überschritten. Es ist geplant, in der Region eine moderne Viehbörse zu eröffnen und mit der Gründung von 100.000 Gerbereien pro Jahr zu beginnen. Die Investitionen in die Landwirtschaft verdoppeln sich jedes Jahr.

„Da es sich mit Turkestan um eine landwirtschaftlich entwickelte Region handelt, ist die Eröffnung einer Universität im Bereich der Agrarindustrie eine der Hauptprioritäten“, sagte Satybaldy vor Pressevertretern. Das regionale Akimat sei bereit, alle nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen und die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Initiative einen großen Einfluss auf die Stärkung und Entwicklung des Agrarsektors für die Jugend unserer Region und anderer umliegender Städte haben wird.“

Geschichte und Kultur eng miteinander verbunden

DKU-Präsident Rommel wies in seiner Rede darauf hin, dass die Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte sowohl für kasachische als auch für deutsche Unternehmen von Vorteil sei. Die geplante Zweigstelle in Turkestan solle künftig eine eigenständige Universität werden. Neben Landwirtschaft soll auch angewandte Informatik als Fach auf dem Lehrplan stehen. Die Lehre übernehmen qualifizierte Lehrkräfte aus Deutschland.

„Ich kenne den historischen Wert der Region Turkestan gut“, betonte Rommel in seiner Rede. „Geschichte und Kultur sind auch in unserem Land eng miteinander verbunden. Wir freuen uns über den Wunsch der Jugend Kasachstans nach Wissen. Daher sind wir unsererseits bereit, jede erdenkliche Unterstützung zu leisten. Unser Ziel ist es, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken und den Weg nach Europa zu ebnen.“

Praktika in deutschen Betrieben als Anreiz

In der Region Turkestan gibt es bislang zwei Universitäten. Eine ist die Kasachisch-Türkische Internationale Universität, benannt nach Khoja Ahmed Yasawi, die andere die Internationale Universität für Tourismus und Gastgewerbe. An den Universitäten studieren 12.492 Studenten.

Die DKU wurde vor 25 Jahren auf private Initiative mit dem Ziel gegründet, Fachkräfte nach deutschem Standard auszubilden. Studenten aus Kasachstan, die an der Zweigstelle der Bildungseinrichtung studieren, sollen die Möglichkeit haben, ein Praktikum in großen landwirtschaftlichen Produktionsbetrieben in der Region Turkestan und in Produktionsbetrieben in Deutschland zu absolvieren.

DAZ

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