Ein grenzüberschreitender Stromausfall hat am Mittwoch zeitweise Regionen in Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan lahmgelegt. Die drei Länder haben ein gemeinsames Stromnetz, ihre Elektrizitätswerke sind mehrheitlich veraltet.

In weiten Teilen Kasachstans, Kirgisistans und Usbekistans sind am Mittwoch die Lichter ausgegangen. Ein grenzüberschreitender Stromausfall legte weite Teile des Südostens Kasachstans sowie zahlreiche Städte in den Nachbarländern Kirgisistan und Usbekistan lahm. Betroffen waren in Kasachstan neben der Metropole Almaty auch Schymkent, Taras sowie die Regionen Almaty und Turkestan. In Kirgisistan litten Städte und Regionen landesweit unter dem Stromausfall, und in Usbekistan traf es unter anderem die Metropolen Taschkent, Samarkand, Buchara und Kokand.

In Almaty war unter anderem zu beobachten, dass Ampeln nicht mehr funktionierten und sich Staus bildeten. In Teilen des Südostens Kasachstans waren zudem das Funknetz und mobiles Internet nicht mehr zugänglich. In Usbekistan berichteten lokale Medien auch über Probleme bei der Wärme- und Wasserversorgung und meldeten, dass der Flughafen Taschkent zeitweise Flüge aussetzte. Im Laufe des Tages wurde die Energieversorgung sukzessive wiederhergestellt.

Usbekistan und Kasachstan geben sich gegenseitig die Schuld

Das usbekische Energieministerium verwies auf seinem Instagram-Kanal auf eine Störung im Südosten Kasachstans, die sich auf die restlichen betroffenen Regionen in Kirgisistan und Usbekistan ausgewirkt habe. Demgegenüber sprach der kasachische Netzbetreiber KEGOC von einer „Disbalance“ in den Stromnetzen der Nachbarstaaten, die sich auf Kasachstan ausgewirkt habe. Die drei Länder sind an ein gemeinsames Stromnetz angeschlossen und waren im vergangenen Jahr mehrmals von Stromausfällen betroffen. Ein solches Ausmaß wie der Blackout vom Mittwoch hatten sie bislang jedoch nicht angenommen.

Fast alle Elektrizitätswerke in der Region Zentralasien stammen noch aus Sowjetzeiten und sind entsprechend störungsanfällig. Als zusätzliches Problem für die Sicherheit der Stromversorgung werden seit vergangenem Jahr auch sogenannte „Miner“ ausgemacht, die Kryptowährungen schürfen. Um das „digitale Gold“ abzubauen, sind stromaufwändige Rechenoperationen nötig. Unter anderem deshalb hatte China im Frühjahr 2021 den Minern buchstäblich den Stecker gezogen, weshalb sich viele von ihnen in Kasachstan ansiedelten. Kasachische Gesetzgeber arbeiten nun ihrerseits an Wegen, das Krypto-Mining zu regulieren.

cstr.

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