Alljährlich vergibt der Deutsche Bundestag Internationale Parlaments-Stipendien. Mit Hilfe des Stipendienprogramms sollen junge Hochschulabsolventen aus aller Welt das parlamentarische System in Deutschland und demokratische Entscheidungsprozesse kennen lernen. Ende Oktober war eine Delegation in Kasachstan, um die fünf kasachischen Stipendiaten auszuwählen, die im nächsten Frühjahr ihr Praktikum bei einem deutschen Bundestagsabgeordneten absolvieren.

Die Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth (CDU), Hans-Joachim Stelzl, Verwaltungsdirektor des Deutschen Bundestages, und Professor Helmut Keupp von der Freien Universität Berlin führten Ende Oktober die Auswahlgespräche für die Bewerber des Internationalen Parlaments-Stipendien-Programmes in Astana und Almaty durch. In Kasachstan gab es 30 Bewerber. Davon blieben nach der ersten Auswahlrunde der Deutschen Botschaft in Kasachstan noch zwölf übrig, die sich einer abschließenden Auswahl durch die Delegation stellten.

Völkerverständigung und Demokratieförderung

Jährlich nehmen 115 Stipendiaten überwiegend aus den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, aber auch aus den USA, am Programm teil. Delegationsmitglied Stelzl betont: „Das Parlamentsstipendium leistet einen Beitrag zur Völkerverständigung und Demokratieförderung“. In diesem Sinne wird der Kreis der teilnehmenden Länder ständig erweitert. Im Jahr 2008 sind erstmals Hochschulabsolventen aus Weißrussland, Armenien und Aserbeidschan dabei. In Kasachstan wird das Programm seit 2005 angeboten. Seither absolvierten 14 junge Kasachen ein Praktikum im Deutschen Bundestag.

Internationale Netzwerke

„In den 15 Wochen in Deutschland erhalten die Stipendiaten einen hautnahen Einblick in die politischen Gestaltungsprozesse und die Schwierigkeiten der demokratischen Auseinandersetzung“, erklärt Flachsbarth. „Die Praktikanten assistieren dem Abgeordneten, begleiten ihn auf Reisen und helfen im Büro bei Recherchen und Übersetzungen“, so die Bundestagsabgeordnete weiter. Sie weist auch noch auf einen anderen Aspekt des Programms hin: „Es bilden sich internationale Netzwerke mit starkem Bezug zu Deutschland“. Um zukünftig vielleicht auch deutschen Hochschulabsolventen ein Praktikum im kasachischen Parlament zu ermöglichen, führte die Delegation erste Gespräche mit Abgeordneten der Maschilis und stieß auf Interesse.

Von Ulf Seegers

09/11/07

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