Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Erde. Und von Anfang an standen Erdöl, Erdgas, Kohle und andere Bodenschätze für das Land an erster Stelle. Aber nach der Krise in der Weltwirtschaft hat die Regierung des Landes realisiert, wie wichtig es ist, erneuerbare Energien zu entwickeln und alle Bedingungen dafür zu schaffen.

In Kasachstan stehen genug Ressourcen zur Verfügung, diese wichtigste Richtung der Energiegewinnung einzuschlagen. Regenerative Energiequellen sind unbestreitbar notwendig, besonders für Südkasachstan, wo Elektrizitätsmangel herrscht. So existieren in den unermesslichen Weiten der Steppe vier Hauptarten von erneuerbaren Energiequellen.

Erstens hält man Windkraft für die aussichtsreichste und attraktivste Energieart in Kasachstan, besonders in Nord-, Zentral-, West- und Südostkasachstan, wo die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ungefähr 5-9 Meter/Sekunde beträgt. Das erste Windkraftwerk wurde im Jahr 2011 nahe Kordai (auf Kasachisch „umpusten, fortblasen“) gebaut. Bis 2020 werden noch 13 Windkraftwerke gebaut, deren Kapazität 1081 Megawatt erreichen soll.

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Zweitens begann die Unterwerfung des ungehorsamen nassen Elements im Jahr 1928 mit der Eröffnung des ersten großen Wasserkraftwerks in der Stadt Ridder. Die gemeinsame Kapazität von Chariusowskaja und Tischinskaja Wasserkraftzentralen beträgt jetzt 11,8 Megawatt, das ist fast vier Mal mehr als nach der Eröffnung. Bis 2020 sollen noch 17 Wasserkraftwerke gebaut werden, die insgesamt ungefähr 205,45 Megawatt Kapazität erarbeiten sollen.

Drittens: Sonnenenergie. Diese wird bisher leider noch nicht so breit genutzt, obwohl es bei dem kasachischen Klima viel günstige Energie bringen könnte. Das erste Sonnenkraftwerk wurde im Jahr 2013 in der Stadt Kapschagai bei Almaty gebaut. Seitdem sind noch zwei große Zentralen eröffnet worden und bis zum Jahr 2020 sollen noch vier weitere geöffnet werden.

Das Image der Erneuerbaren bessern

Um diese Situation im Land zu verbessern und nebenbei das Ansehen Kasachstans zu heben, hat Nursultan Nasarbajew die EXPO 2017 begrüßt. Die Weltausstellung findet in diesem Sommer in Astana unter dem Motto „Energie der Zukunft: Maßnahmen für weltweite Nachhaltigkeit” statt. In der Ausstellung werden von den teilnehmenden Ländern die jeweils größten Leistungen und Ergebnisse im Bereich erneuerbare Energiequellen präsentiert. Es ist bemerkenswert, dass die EXPO die erste Weltausstellung ist, die jemals in Zentralasien und den GUS-Ländern stattgefunden haben wird. Auf die 100 teilnehmenden Länder erwarten die Veranstalter mehr als 2-3 Millionen Besucher.

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Das EXPO-Gelände verwandelt sich während der Ausstellung selbst in ein System der erneuerbaren Energieverwendung – die erfolgreiche Arbeit des Objekts soll sowohl von Sonnenenergie, als auch von Windenergie und Erdwärme unterstützt werden. In welchem Maße das Vorhaben tatsächlich umgesetzt wurde, ist aber leider noch nicht klar. Außerdem werden auf dem Gelände noch weitere moderne Technologien angewandt, um die Energieverwendung möglichst effizient zu gestalten.

Ich sprach von vier erneuerbaren Energiequellen: Sonne, Wasser, Wind und… junge Generationen. Die vierte Energie ist gezielt, motiviert und um ein Vielfaches kräftiger als die drei anderen zusammen. Auch wenn man diese Energie mit keinen Sonnenkollektoren, Windkraftanlagen oder Wasserkraftmaschinen gewinnen kann, hat sie dennoch eigene Kapazität. Junge Leute erforschen, untersuchen, ändern, stellen fest, rechnen aus, bauen auf… Diese Energie ist unaufhaltbar, besonders wenn sie sich aus Neugier speist.

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Könnt ihr euch vorstellen, was passiert, wenn an der Gewinnung der erneuerbaren Energien die jungen Kräfte des Landes arbeiten werden…?

Julia Popowa

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