Zum Programm der internationalen Jugendakademie gehören zahlreiche Workshops und Sprachkurse. Die TeilnehmerInnen haben die Wahl zwischen Projektmanagement, Businessetikette, Journalismus bis hin zu Tanz und Theater.

Im Kurs “Jurnalistik” erklärt A. Werwekin das journalistische Einmaleins anhand der DAZ. | Foto: Anne Grundig

Schanna Schachmetowa zeigt in ihrem Workshop „Etikette“, worauf es im Businessleben ankommt: Welche Regeln und Normen sollten die TeilnehmerInnen kennen, um erfolgreich in einer angesehenen Organisation zu arbeiten, wo sie unter anderen internationalen Delegationen begegnen. Anhand von Rollenspielen erklärt Schachmetowa den Jugendlichen, wie sie eine erfolgreiche Kommunikation aufbauen und ihrem Gesprächspartner mit Respekt begegnen.

Etikette ist strikt, aber Schachmetowa führt den Workshop recht antiautoritär und erfrischend, so dass die Jugendlichen an dem trockenen Thema Interesse finden. Sie staunen verwundert, als Schachmetowa ihnen erklärt, dass sie an Bürotüren nicht klopfen dürfen. Das hieße, dass man annähme, derjenige hinter der Tür, würde nicht arbeiten. Wer hätte das gedacht?

„Business as usual“

Staunen bewirkt auch Wladimir Ustimenko in seinem Workshop „Psychologie“. Hier lernen die jungen Menschen gesellschaftliche Normen und Wertvorstellungen, die wichtig für ihren beruflichen Werdegang sind.

Was verbirgt sich hinter den Begriffen Clans, Machtkonstellationen und Beeinflussung? Wie stellen sich die TeilnehmerInnen als erfolgreiche und attraktive Gesellschafter oder Businesspartner dar? Welche gesellschaftlichen Codes stecken hinter Verhaltensweisen, wie z.B. Händedruck, Augenkontakt, etc.

A und O des Ehrenamts

W. Ustimenko taucht gemeinsam mit seinen TeilnehmerInnen in die Welt der Psychologie ein. | Foto: Anne Grundig

Etikette und Psychologie stärken das selbstbewusste Auftreten der TeilnehmerInnen. Im Kurs „Projektmanagement“ bei Olga Litnewskaja lernen sie hingegen das Know-How für einen seriösen Projektantrag für das Abhalten einer Veranstaltung. In diesem Workshop geht es um Zeitpläne und Programmabläufe. Wie finden die TeilnehmerInnen die geeignete Zielgruppe für ihre Projekte. Welche Ziele setzen, sie sich und wie ermitteln sie die erwünschten Resultate? Was müssen sie bei der Logistik beachten, welche Strategie eignet sich und wie soll das Projekt ablaufen? Auf all diese Fragen gibt Litnewskaja in ihrem Workshop Antworten und damit einen roten Leitfaden in die Hand für das Ehrenamt und das Berufsleben der TeilnehmerInnen.

Improvisation und Handwerk

Weniger Denksport, desto mehr Körpereinsatz fordert der Kurs „Theater“ von Alla Wachruschewa. Hier können die Jugendlichen sich so richtig austoben und ihren Impressionen freien Lauf lassen. Angeregt diskutieren sie über die Inszenierung zum Ballabend. Das Thema lautet „Träume“, die niemand aufgeben darf! Das ist die Botschaft, die am Abend des Balls durch das Haus der Freundschaft in Pawlodar schallen soll. Konzentriert und doch mit Leichtigkeit proben die Jugendlichen ihre theatralen Inszenierungen, bei denen ihnen keine Grenzen gesetzt sind.

Etwas ruhiger geht es beim „Basteln“ zu. Hier gestalten die TeilnehmerInnen mit Fingerspitzengefühl Gestecke und Dekorationen, wobei ihnen Tatjana Kiritschenko unter die Arme greift. Junge Menschen widmen sich der handwerklichen Arbeit in einer meditierenden Ruhe und Entspannung.

Sprache fördern

Vera Steschin diskutiert angeregt mit den TeilnehmerInnen über das Thema “Wohnen”. | Foto: Alexej Kott

Aber auch im Journalistik-Kurs herrscht Stille bei den TeilnehmerInnen, die neugierig der Stimme von Alexander Werwekin lauschen. Der Journalist aus Pawlodar klärt über die journalistischen Gos und No-Gos auf, geht auf Formate ein und bringt den Jugendlichen das journalistische Einmaleins bei. Als Vorlage nutzt er die DAZ. Die TeilnehmerInnen lesen interessiert den deutschen Teil der Zeitung, schließlich lernen bzw. beherrschen viele von den Kasachstandeutschen die Sprache.

In den angebotenen Deutschkursen erhalten die TeilnehmerInnen die Chance, ihre Sprachkenntnis auszubauen bzw. zu festigen. Im Anfängerkurs lehrt Natalja Karpytschewa die Zahlen 1-100 sowie Vokabeln für einfache Unterhaltungen. Mit Hilfe ihrer pädagogischen Geduld und Gelassenheit erleichtert sie auch jenen den Einstieg in die deutsche Sprache, die keine Vorkenntnisse besitzen. Im A1-A2 Kurs, den die Kuratorin und Methodikerin Nadeschda Stepanowa leitet, führen die Jugendlichen bereits fortgeschrittene Gespräche. Im Kurs lassen die Lernenden ihren Gefühlen freien Lauf und üben Gefühlsausdrücke wie Freude oder Ärger, auch wie man sich in stressigen Situationen gegenseitig beruhigt.

„Die Kinder arbeiten gern und ich sehe den Wunsch, Deutsch zu lernen. Vom Niveau her sind sie natürlich unterschiedlich, aber ich sehe das Interesse“, freut sich Stepanowa, die in ihrem Alltag mit Erwachsenen Spracharbeit leistet. Im Deutschkurs auf B-C Niveau dreht sich alles um das Thema „Wohnen“. Vera Steschin, Assistentin am Sprachlernzentrum des Goethe-Instituts (Pawlodar), diskutiert angeregt mit ihren TeilnehmerInnen über Hotel Mama, Wohngemeinschaften bis hin zu Obdachlosigkeit in Deutschland und Kasachstan. Die Jugendlichen reagieren überrascht, als Steschin vom selbstbestimmenden Studentenleben in Deutschland erzählt, wo es üblich ist, eine Wohnung allein zu beziehen – ohne jegliche Aufsicht.

Im Gleichschritt wie zu Zeiten Katharina der Großen

Im Tanzworkshop schwingen alle TeilnehmerInnen zusammen ihr Tanzbein, um beim Abschlussball zu glänzen. Die Choreographin Nadeschda Fedossowa führt mit großem Engagement die Jugendlichen an und dirigiert Füße und Hände, so dass die Jugendlichen letztendlich den Walzer über das Parkett legen. Neben dem Klassiker werden auch antiquiertere, aber zur Zeit Katharina der Großen beliebte Tänze wie Polonaise und Polka eingeübt. Hier kommt Vorfreude auf den großen Ball in Abendgarderobe auf!

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