Während der SOZ-Gipfel in Tianjin globale Schlagzeilen machte, nutzte Kasachstans Präsident Tokajew die Gelegenheit, um Kasachstans Position als Schlüsselfaktor in der eurasischen Zusammenarbeit zu festigen. Energie, Infrastrukturprojekte und digitale Transformation standen im Mittelpunkt – ein klares Signal auf der internationalen Bühne.

Beim Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) am 31. August und 1. September 2025 in Tianjin, China, kamen mehr als 20 Staats- und Regierungschefs zusammen, darunter die Präsidenten Russlands, Indiens, Irans, Kasachstans und Belarus. Das Treffen fand in einem geopolitisch angespannten Umfeld statt und diente vor allem der Stärkung der regionalen Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft und Infrastruktur. China präsentierte sich als Gastgeber und betonte die wachsende Bedeutung der SOZ für die Förderung eines multipolaren Weltsystems. Präsident Xi Jinping hob hervor, dass die Organisation heute eine größere Verantwortung für die Wahrung des Friedens und der Stabilität in der Region trägt.

Kasachstan spielte bei dem Gipfel eine aktive Rolle. Präsident Kassym-Schomart Tokajew traf sich mit Xi Jinping und betonte die langjährige Partnerschaft zwischen beiden Ländern. Xi bezeichnete Kasachstan als „zuverlässigen Partner“ und beide Seiten bekräftigten ihre Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Energie, Infrastruktur und digitaler Transformation. Tokajew unterstrich zudem die Bedeutung einer neuen SCO-Entwicklungsstrategie bis 2035, die auf den Ausbau von Infrastrukturprojekten, die Förderung digitaler Technologien und den kulturellen Austausch abzielt.

Auch bilaterale Gespräche mit anderen Staats- und Regierungschefs, darunter Präsident Wladimir Putin aus Russland und Premierminister Narendra Modi aus Indien, standen auf der Agenda von Präsident Tokajew. Dabei ging es vor allem um die Vertiefung der bilateralen Beziehungen sowie um gemeinsame wirtschaftliche und sicherheitspolitische Initiativen.

Eine langfristige Entwicklungsstrategie

Ein zentrales Ergebnis des Gipfels war die Annahme einer langfristigen Entwicklungsstrategie der SOZ, welche die wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Koordination bei Sicherheitsfragen und den kulturellen Austausch in den Vordergrund stellt. Darüber hinaus verabschiedeten die Mitgliedstaaten eine politische Erklärung, die die gemeinsamen Werte und Ziele der Organisation bekräftigt.

Die Gespräche zeigten, dass die SOZ zunehmend als Plattform für multilaterale Kooperation in Eurasien an Bedeutung gewinnt. Für Kasachstan ist die Teilnahme an der SOZ ein strategisches Instrument, um die regionale Stabilität zu fördern, das wirtschaftliche Wachstum zu unterstützen und politische Partnerschaften auszubauen.

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, gegründet im Jahr 2001, ist ein regionales Sicherheits- und Kooperationsbündnis, das ursprünglich aus China, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan bestand und inzwischen auf zehn Mitgliedstaaten erweitert wurde, nachdem Indien, Pakistan, Iran und Belarus dazugestoßen sind. Ziel der SOZ ist es, die regionale Sicherheit zu stärken, den wirtschaftlichen Austausch zu fördern und die politische Zusammenarbeit zu vertiefen.

Die Organisation verfolgt neben sicherheitspolitischen auch wirtschaftliche und kulturelle Ziele, darunter die Förderung von Handel, Infrastrukturprojekten und wissenschaftlichem Austausch. Mit dem SOZ-Gipfel in Tianjin unterstreicht die Organisation erneut ihre Rolle als zentrale Plattform für die regionale Zusammenarbeit in Eurasien. Kasachstan positioniert sich dabei als verlässlicher Partner innerhalb des Bündnisses.

aro.

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