Für Kasachstan ist die Qualifikation für die WM in Katar nächstes Jahr gelaufen. Die Nationalmannschaft kassierte in ihrem letzten Spiel gegen Frankreich die höchste Niederlage aller Zeiten. Dass es nur für den letzten Platz in Gruppe D reichte, dürfte auch den vielen Verletzten und Gesperrten geschuldet sein.
Einen rabenschwarzen Abend erlebte am Samstag die Nationalmannschaft Kasachstans. Im letzten Spiel der Qualifikation für die Fußball-WM 2022 in Katar ging die „Sbornaja“ mit 0:8 gegen Favorit Frankreich baden. Die Niederlage der Mannen von Cheftrainer Talgat Baisufinow war zugleich die höchste, die das Team in seiner Geschichte bislang erlitt. Da war es auch nur ein schwacher Trost, dass Kasachstan ohnehin schon vor Anpfiff als Gruppenletzter feststand und somit keine Chancen mehr auf eine Teilnahme am Turnier im kommenden Jahr hatte.
Cheftrainer übernimmt Verantwortung
Vor fremder Kulisse im Pariser Prinzenpark geriet die Sbornaja von der ersten Minute an unter großen Druck. Bereits in der 6. und 12. Minute netzte Weltfußballer Kylian Mbappé ein. Doch damit war die Show des französischen Superstars noch lange nicht beendet, denn in der 32. Minute zappelte das Leder erneut im kasachischen Netz. Torschütze wieder: Mbappé, der damit einen lupenreinen Hattrick innerhalb von 26 Minuten zelebrieren durfte. In der zweiten Halbzeit brachen dann alle Dämme: Innerhalb von 5 Minuten (55./59.) besorgte Karim Benzema zwei weitere Tore, ehe Rabiot (75.) und Griezmann (84., Foulelfmeter) nachlegten. Den Schlusspunkt setzte abermals Mbappé mit seinem vierten Treffer in der 87. Spielminute. Die Franzosen sicherten sich mit dem Dreier zudem die vorzeitige WM-Qualifikation.
Kasachstans Trainer Baisufinow gab sich nach Abpfiff zerknirscht. „Wir waren nicht bereit, wir werden das besprechen und dieses Spiel analysieren“, so Baisufinow gegenüber dem französischen Sender bfmtv.com. „Es ist sehr schmerzhaft, sehr unangenehm; wir hatten Möglichkeiten, mitzuspielen, haben es aber nicht bis zum Schluss durchgezogen. Man sieht hier, dass wir nicht an unsere eigene Qualität geglaubt haben, an uns selbst.“ Der Cheftrainer betonte, sein Stab habe den Spielern vor Anpfiff klargemacht, dass sie keine Angst haben und ihren Charakter zeigen sollten. Trotzdem habe man dann nicht ins Spiel gefunden. „Eine Niederlage ist immer schmerzhaft für einen Trainer. Egal welche Probleme es auch immer gegeben hat, es ist in erster Linie meine Verantwortung.“
Große Personalsorgen plagen die Nationalmannschaft
Die Probleme, von denen Baisufinow spricht, begleiten das Team tatsächlich bereits seit Beginn der Qualifikation. So hat die Sbornaja eine Reihe von verletzten oder gesperrten Stammspielern zu verkraften. Ex-Torhüter Aleksandr Mokin, der sich im Hinspiel gegen Frankreich noch mit einem gehaltenen Elfmeter gegen Mbappé unsterblich machte, hat seine Nationalmannschafts-Karriere beendet. Ein Abwehrspieler ist langfristig verletzt, einem anderen droht wegen einer positiven Dopingprobe die Disqualifikation. Bei dem Kasachstandeutschen Aleksandr Merkel hingegen soll es Probleme mit dem kasachischen Pass geben, die einen Einsatz für die Nationalmannschaft verhindern. Und so war Trainer Baisufinow bereits im März, in einer relativ frühen Phase der Qualifikation, gezwungen, die gesamte Mannschaft umzustellen.
Besser lief es an den letzten Spieltagen für die deutsche Auswahl. Nach einem 9:0 gegen Liechtenstein festigte das DFB-Team den ersten Platz in Gruppe J. Die Qualifikation für die WM hatte sie aber bereits zuvor schon in der Tasche. Für das kasachische Team heißt es jetzt dagegen erst einmal Wunden lecken. Das nächste Spiel auf dem Plan ist ein Freundschaftsspiel gegen Tadschikistan. Ernst wird es erst wieder, wenn 2023 die Qualifikation für das nächste große Turnier beginnt – die Europameisterschaft in Deutschland.
cstr.