Kasachstan macht Künstliche Intelligenz zum Pflichtfach: Ab dem neuen Studienjahr wird an allen Universitäten des Landes KI gelehrt. Ziel der Regierung ist es, Studierende frühzeitig mit den Technologien der Zukunft vertraut zu machen und Kasachstan zu einem regionalen Vorreiter im Bereich künstlicher Intelligenz zu entwickeln.

Kasachstan hat zum Beginn des neuen akademischen Jahres eine weitreichende Bildungsreform umgesetzt: Künstliche Intelligenz (KI) wird künftig an allen Universitäten des Landes als Pflichtfach gelehrt. Nach Angaben der stellvertretenden Ministerin für Wissenschaft und Hochschulbildung, Gulzat Kobenowa, haben bereits 93 Universitäten KI in ihre Programme integriert, während 20 weitere Hochschulen 25 neue Ausbildungsrichtungen gestartet haben, die sich auf verschiedene Aspekte der KI konzentrieren.

Im Rahmen der staatlichen Initiative „Aisana“ wird ein praxisorientiertes Modul eingeführt, das den direkten Umgang mit künstlicher Intelligenz in den Vordergrund stellt. Rund 390.000 Studierende haben bereits entsprechende Kurse absolviert, 3.000 von ihnen erhielten eine offizielle Zertifizierung.

Die Maßnahme ist Teil einer nationalen Strategie, um Kasachstan im Bereich der künstlichen Intelligenz zu einem führenden Land zu machen. Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte bereits Anfang des Monats betont, dass KI ein zentraler Motor für die Entwicklung des Landes sei, und forderte weiteres entschlossenes Handeln ein. Mit Blick auf internationale Vorbilder wie China, Finnland und die USA verfolgt Kasachstan nun einen umfassenden Ansatz, der Bildung, Forschung und Wirtschaft gleichermaßen umfasst.

Ein Schwerpunkt liegt im Ausbau des Innovations- und Bildungszentrums Alem.ai. Dort sollen nicht nur Schülerinnen und Schüler an neue Technologien herangeführt werden, sondern auch Start-ups einen Campus für Forschung und Entwicklung finden. Ziel ist es, den Export kasachischer KI-Lösungen bis 2029 auf fünf Milliarden US-Dollar zu steigern.

Die Einführung der Pflichtdisziplin reiht sich ein in eine Reihe von Initiativen, die das Land in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht hat. Dazu gehören Programme wie TUMO Center, AI Corporate und AI Qyzmet, die KI-Kenntnisse in verschiedenen Bevölkerungsgruppen fördern sollen, von Jugendlichen über Berufstätige bis hin zu Mitarbeitenden des öffentlichen Dienstes.

Parallel dazu wird die digitale Infrastruktur modernisiert, etwa durch den Ausbau eines Supercomputers und der Plattform QazTech. Außerdem wurde eine nationale Agentur gegründet, die die Integration von künstlicher Intelligenz in die Abläufe bei der öffentlichen Verwaltung, dem Gesundheitswesen, der Wirtschaft und bei Smart-City-Projekten koordinieren soll.

Mit der Verankerung von KI in allen Studiengängen setzt Kasachstan ein deutliches Signal: Das Land will seine künftige Wettbewerbsfähigkeit durch technologische Innovation sichern und den Nachwuchs frühzeitig mit den Fähigkeiten ausstatten, die auf dem Arbeitsmarkt von morgen gefragt sein werden.

aro.

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