Hartmut Koschyk wurde zum neuen Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten ernannt. Mit ihm ist in dieser Funktion nun ein CSU-Abgeordneter in das Bundesministerium des Innern eingezogen.

Dr. Christoph Bergner ist aus dem Bundesministerium des Innern verabschiedet worden. Zum neuen Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten ernannte die Bundesregierung den CSU-Abgeordneten Hartmut Koschyk.

Kürzlich erschien eine Pressemeldung vom Bundesministerium des Innern, die über die Ernennung von Hartmut Koschyk zum neuen Beauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten informierte. Dazu meldete der Bayerische Rundfunk schon Mitte Dezember, dass Koschyk nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen seinen bisherigen Posten als Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium hatte räumen müssen.

Politisch im sicheren Fahrwasser

Mit ihm ist ein CSU-Abgeordneter in das Bundesministerium des Innern als Aussiedler- und Minderheitenbeauftragter eingezogen. In seinem neuen Aufgabenbereich hat er bereits Erfahrung gesammelt. Der 54-jährige Bundestagsabgeordnete war von 1990 bis 2002 Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Vertriebene und Flüchtlinge“ der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, von 2005 bis 2009 Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe und Erster Stellvertreter des Parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Über seine Hompage ließ er mitteilen, dass er den Bundesvorsitz des Vereins für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA), den er seit 1994 innehat, mit sofortiger Wirkung abgebe. Durch seinen Rücktritt möchte Koschyk eine Interessenskollision mit seinem neuen Amt ausschließen.

Mit dem Bereich Minderheiten ist Koschyk bestens vertraut: „Diese Aufgabe bedeutet für mich die Rückkehr zu meinen politischen Wurzeln, die in meiner beruflichen Tätigkeit als Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen und als Vorsitzender der Arbeitsgruppe “Vertriebene und Flüchtlinge” liegt. Ich danke Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem zuständigen Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière für das mir entgegengebrachte Vertrauen, das Grundlage für meine Berufung war. Vor allem danke ich der CSU-Landesgruppenvorsitzenden Gerda Hasselfeldt, die mich gegenüber der Bundeskanzlerin und dem Bundesinnenminister für diese wichtige politische Aufgabe vorgeschlagen hat“, so Koschyk gegenüber der DAZ.

Dr. Christoph Bergner wurde von Bundesinnenminister Thomas de Maizière aus dem Ministerium verabschiedet. „Wir danken Herrn Dr. Bergner für seine geleistete Arbeit und seinen großen Einsatz in den verschiedenen Aufgaben, bei denen stets das Ziel im Vordergrund stand, nicht die mediale Wirkung“, so de Maizière.

Als Parlamentarischer Staatsekretär beim Bundesminister des Innern, wurde Dr. Bergner 2006 zum Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen. Ebenso war er seit 2011 Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer.

Koordinator der Hilfenpolitik

Besonders setzte sich Dr. Bergner für die Angelegenheiten der deutschen Minderheiten in der ehemaligen Sowjetunion, den mitteleuropäischen Staaten sowie in Dänemark ein. Dabei betonte er stets die historische Verantwortung und Solidarität Deutschlands gegenüber diesen Staaten. Er stand den Selbstorganisationen der deutschen Minderheiten als Ansprechpartner zur Verfügung und koordinierte die Hilfenpolitik, welche unter anderem die Förderung der kulturellen und sprachlichen Identität sowie die Stärkung der Selbstorganisationen vorsieht.

Das sind auch Perspektiven, die Hartmut Koschyk in seinem Amt sieht: „Als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten werde ich mich für die weitere kontinuierliche Förderung von Jugendlichen und der deutschen Spracharbeit einsetzen. Insbesondere die junge Generation, wie beispielsweise in Kasachstan, ist ein wichtiger Brückenbauer zu Deutschland und trägt nachhaltig zum langfristigen Ausbau der bilateralen Beziehungen bei. Es hat bei der Förderung von Jugendlichen und in den Bemühungen um die Sprachförderung bereits viele Fortschritte gegeben. Dennoch fehlt es insbesondere noch an Sprachangeboten, die spezifisch auf die Bedürfnisse der jeweiligen deutschen Minderheit abgestimmt sind“.

Dominik Vorhölter

Teilen mit:

Все самое актуальное, важное и интересное - в Телеграм-канале «Немцы Казахстана». Будь в курсе событий! https://t.me/daz_asia