Der Internationale Währungsfonds wird in seiner neuen Frühjahrsstudie optimistischer für die Weltwirtschaft. Die Organisation hebt die Wachstumsprognosen für viele Länder an. Andere fallen jedoch zurück – darunter zwei zentralasiatische Länder.

Die kasachische Wirtschaft könnte 2021 etwas stärker wachsen als bislang prognostiziert. Der IWF geht in seinem gestern veröffentlichten neuen Wachstumsbericht davon aus, dass das kasachische BIP 2021 um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen wird. Bislang war lediglich von 3 Prozent ausgegangen worden. Diese Zahl hatte auch Präsident Tokajew vor kurzem genannt. 2022 soll es für Kasachstan dann wieder ein BIP-Wachstum von 4 Prozent geben. Der IWF passte zudem seinen Ausblick auf die Inflationsrate in Kasachstan an. Diese solle 2021 nun bei 6,2 statt 6,4 Prozent liegen, 2022 dann bei 5 Prozent.

Auch weltweit wird die UN-Sonderorganisation für 2021 optimistischer und geht nun von einem BIP-Wachstum von 6 Prozent aus, nachdem sie zuvor 5,5 Prozent prognostiziert hatte. Für den Nahen Osten und Zentralasien, die in dem Bericht als eine Region zusammengefasst sind, hat sich die Prognose nicht wesentlich geändert. Allerdings, so heißt es, gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Faktoren, die dabei eine Rolle spielten, seien die Corona-Ausbreitung, das Impftempo, die Abhängigkeit vom Tourismus und die Entwicklung der Ölpreise. Auch der Handlungsspielraum der jeweiligen Regierungen, politische Maßnahmen gegen die Krise zu ergreifen, zähle.

Wer schlecht impft, hinkt hinterher

Verschlechtert hat sich der wirtschaftliche Ausblick derweil für Kirgisistan und Tadschikistan. Während die IWF-Experten in ihrer letzten Studie für Kirgisistan noch von einem Wachstum von 9,8 Prozent ausgegangen waren, sind es aktuell nur noch 6 Prozent. Für Tadschikistan werden nunmehr 5 statt wie bislang 6 Prozent prognostiziert. Nicht verändert haben sich die Wachstumsprognosen für Usbekistan (5 Prozent) und Turkmenistan (4,6 Prozent).

Ein besonderer Akzent lag auf der Bedeutung des Impfens. Dieses sei der Weg aus der Krise, sagte IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath bei der Vorstellung des Berichts. Dementsprechend verhalten sehen die Experten auch die Wachstumsaussichten für Deutschland, das beim Impfen bislang deutlich hinter anderen Industrieländern zurücklag. Gegenüber der letzten Prognose vor drei Monaten gewinnt Deutschland lediglich 0,1 Prozent hinzu, das BIP soll demnach um 3,6 statt bislang 3,5 Prozent steigen. Die Eurozone als Ganzes gewinnt ebenfalls nur 0,2 Prozent Wachstum hinzu. Für die USA und Großbritannien, wo zuletzt in sehr hohem Tempo geimpft wurde, wurden die Prognosen dagegen deutlich erhöht. So soll das BIP in den USA um 6,4 statt um 5,1 Prozent steigen (+1,3 Prozent), in Großbritannien um 5,3 statt um 4,5 Prozent (+0,8 Prozent).

cstr.

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