Kasachstans Präsident zeigt sich unzufrieden mit dem Impftempo in seinem Land und droht mit der Entlassung von Ministern, sollte sich die epidemiologische Situation nicht bessern.

Kassym-Schomart Tokajew hat mit einem Umbau der Regierung in Kasachstan gedroht, sollte diese die Situation rund um das Coronavirus nicht bald in den Griff bekommen. Kasachstans Präsident wandte sich dabei stellvertretend an Gesundheitsminister Zoj, der zunächst gute Arbeit geleistet, dann aber nachgelassen habe. „Im Laufe des Aprils sollten Sie die Situation umbiegen. Andernfalls wird es eine Personalentscheidung geben, die Sie sehr enttäuschen wird“, so Tokajew auf einer Sitzung zu den Anti-Corona-Maßnahmen. „Das betrifft nicht nur den Gesundheitsminister, sondern die gesamte Regierung.“

Der Staatschef ist vor allem verärgert über das langsame Impftempo in Kasachstan. Seit Beginn der Kampagne seien weniger als 0,1 Prozent der Bevölkerung geimpft worden. Tokajew sehe sich daher gezwungen, über Sputnik V und das hauseigene kasachische Vakzin QazCovid-in hinaus Impfstoffe weiterer Hersteller zu besorgen. „Ich muss jetzt mit anderen Staatsoberhäuptern zusätzliche Impfstofflieferungen aushandeln“, klagte Tokajew. Dabei sei Kasachstan gezwungen, zu ungünstigen finanziellen Bedingungen den Lieferprozess zu beschleunigen.

Tokajew kritisierte darüber hinaus die mangelnde Effizienz bestehender einschränkender Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus. Die Einschränkungen und deren Überprüfung brächten nicht die gewünschten Ergebnisse. Stattdessen wachse der Unmut darüber in der Bevölkerung. „Die Arbeit der Kontrollgruppen hat mitunter einen selektiven, intransparenten Charakter: Einige Einrichtungen werden ständig überprüft, andere überhaupt nicht“, kritisierte Tokajew.

cstr.

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