Vertreter und Lehrende aus zehn verschiedenen kasachischen Universitäten mit Schwerpunkten wie Hydrologie und Wassermanagement sind nach Almaty gekommen, um über Themen wie Wassersicherheit, transnationale Kooperation und Umweltschutz zu diskutieren. Zwischen dem 15. und 19. August nehmen sie an einer Fortbildung mit dem Titel „Integriertes Wassermanagement für Unterrichtende“ an der deutsch-kasachischen Universität (DKU) in Almaty teil. Es ist das erste von insgesamt vier Modulen. Das nächste wird im Januar stattfinden. Im Rahmen des Programms „Unterstützung für Kasachstans Übergang zu einer grünen Wirtschaft“ wird die Fortbildung von der EU und der Ökonomischen Kommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) gefördert. Sie umfasst Vorlesungen, Seminare und Workshops rund um das Thema Wasser.
Dr. Barbara Janusz-Pawletta, Langzeitdozentin des DAAD und Leiterin des MA Integriertes Wassermanagement an der DKU, begrüßt die anwesenden TeilnehmerInnen am dritten Projekttag. Sie ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Ablauf. Lächelnd betont sie die hohe Motivation der Anwesenden, die sich daran zeige, „dass sie ihre Ferienzeit dafür aufopfern“. Die Fortbildung findet zum ersten Mal statt. Janusz-Pawletta hofft allerdings, dass ähnliche Projekte folgen werden. „Solche Trainings sind extrem wichtig für die Weiterbildung von Lehrenden. Normalerweise haben sie keinen Zugang zu solchen Materialien“, fügt sie hinzu und zeigt auf eine der gut gefüllten Materialmappen, die auf dem Tisch liegen. Das Material wurde speziell für die Fortbildung von Trainern zusammengestellt. Diese kommen hauptsächlich aus Kasachstan, mit Ausnahme eines Gastdozenten aus Deutschland.
Deutsche Expertise
Dr. Lutz Mez ist extra aus Deutschland für die Fortbildung angereist. Er pflegt eine enge Verbindung zur Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty. Er war Projektverantwortlicher des gemeinsamen Masters für Integriertes Wassermanagement zwischen der Freien Universität in Berlin und der DKU und ist seit 2009 Koordinator des Berlin Centre for Caspian Region Studies. Das Thema des heutigen Tages ist grenzüberschreitende Wasserkooperation. Mez beginnt mit einer Präsentation über „UN Water“, einem Teil der UN, welcher Reporte, Statistiken, Analysen zu Wasser publiziert und versucht, globale und regionale Akteure zu verbinden. Neben den Möglichkeiten, an ihre Publikationen und Informationen heranzukommen, stellt er dar, wie die verschiedenen UN-Organe institutionell miteinander verknüpft sind. Dabei geht es auch darum, wie man an relevante internationale Analysen und andere wissenschaftliche Quellen gelangt. „Vielen fehlt noch die internationale Perspektive“, sagt der 72-Jährige nach der Vorlesung, „das versuchen wir hier zu ändern. Dazu dient auch die Vernetzung unter den Teilnehmern. Das ist besonders wichtig“. Dabei lobt er das Fachwissen und die kritische Haltung der Lehrenden.
Bewusstsein für Energie– und Wasserfragen schärfen
Anschließend an die Vorlesung bereiten die TeilnehmerInnen Präsentationen für den nächsten Tag vor. In Gruppen sollen sie verschiedene Fallbeispiele für grenzüberschreitende Wasserkooperation vorstellen und darüber diskutieren. Aigerim Mussajewa ist Forschungsassistentin an der Nasarbajew-Universität in Astana und eine der TeilnehmerInnen. Ihr gefällt besonders die Mischung aus Theorie und praktischer Anwendung. „Die Experten hier haben große internationale Erfahrung. Wir können viel von ihnen lernen und unser Wissen an unsere Studenten weitergeben“, sagte sie. Das Bewusstsein für eine umweltfreundliche Wasser– und Energiepolitik fördern – das ist eines der großen Ziele dieser Weiterbildung. „Das ist ein Lernprozess, der schon in der Schule beginnen muss und an der Universität weitergeht“, erklärt Mez. In dieser Rolle sollen die TeilnehmerInnen der Weiterbildung geschult werden.