Die VIII. Internationale Wissenschaftliche Konferenz der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU), die Anfang März stattfand, war dem Thema „Nachhaltige Entwicklung zwischen Erwartungen und Realitäten“ gewidmet. Die Wahl des Themas ging von der Beobachtung aus, dass es nach einer Zeit der intensiven Beschäftigung mit Fragen der Nachhaltigkeit in den letzten Jahren um diese Problematik deutlich ruhiger geworden war.

/Bild: DKU. ‚Die VIII. Internationale Wissenschaftliche Konferenz der DKU zum Thema „Nachhaltige Entwicklung zwischen Erwartungen und Realitäten“.’/

Zwischen dem Anspruch auf nachhaltige Entwicklung und der praktischen Realisierung derselben ist ein wachsender Widerspruch zu verzeichnen. Folglich hatten sich die Organisatoren der VIII. Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz der Deutsch-Kasachischen Universität mit dem Thema „Nachhaltige Entwicklung zwischen Erwartungen und Realitäten“ ein aktuelles Problem ausgewählt, das einen breiten Kreis von Fragen – von politischen Aspekten bis zu konkreten Methoden der rationellen Nutzung von Energieträgern – umfasste.

Wissenschaftler, Unternehmensvertreter und Studenten diskutierten

In sieben Plenarvorträgen wurden im Beisein des Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Almaty (Dr. Gerold Amelung) und des Leiters der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zentralasien (Prof. Wulf Lapins) Grundsatzfragen nachhaltiger Entwicklung aus integrativer, politischer, technischer und organisatorischer Sicht behandelt. Die Vortragenden der Plenartagung waren Prof. Bodo Lochmann (Prorektor der DKU), Dr. Bulat Sultanow (Direktor des Kasachischen Instituts für strategische Forschungen beim Präsidenten der Republik Kasachstan), Prof. Mansurow (Universität Al-Farabi), Prof. Kositsenko (Institut für Philosophie und Politologie des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Republik Kasachstan), Dr. Nackmayr (freier EU-Experte), I. Lehmann (BASF) und Erik Dietzel (Fraunhofer-Institut Magdeburg).

Die Grundthese des Hauptvortrags von Prof. Lochmann war, dass sich die Welt gegenwärtig in Richtung einer nichtnachhaltigen Entwicklung bewege. Und das sowohl auf nationaler wie auch internationaler Ebene. Hauptursache sei die schnelle Zunahme der Weltbevölkerung, wodurch ein entsprechender Ressourcenmehrverbrauch unausweichlich sei. Insgesamt wurden während der Konferenz rund 70 wissenschaftliche Vorträge von Vertretern aus sieben Ländern (Kasachstan, Deutschland, Russland, Kirgisistan, Tadschikistan, Belarus und Georgien) gehalten. Dabei waren vor allem Wissenschaftler aktiv, Vertreter von Unternehmen waren leider in der Minderheit. Gerade vom Verhalten der Unternehmen hängt jedoch die praktische Umsetzung nachhaltiger Entwicklung entscheidend ab.

Die Tradition der DKU, ausgezeichnete studentische Beiträge ebenfalls zur Konferenz zuzulassen, wurde auch 2011 fortgesetzt. Acht Studenten von 50 hatten sich für einen Auftritt im Kasachischen Institut für strategische Forschungen beim Präsidenten der Republik Kasachstan (KISI) qualifiziert, wo die Plenartagung stattfand. Das KISI ist seit mehreren Jahren, ebenso wie die Friedrich-Ebert-Stiftung, strategischer Partner bei der Durchführung der wissenschaftlichen Konferenzen der DKU. Die während der Konferenz gehaltenen Beiträge werden bis Juni in einem Sammelband herausgegeben. Danach beginnt für das Organisationskomitee langsam die Vorbereitung der IX. Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz der DKU im Jahr 2012.

Von Bodo Lochmann

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