Tokajew trifft Xi in Peking, zentralasiatische Länder nehmen an Seidenstraßen-Forum teil, Erdbeben in Turkmenistan – dies und mehr in unserem Wochenrückblick Zentralasien.
Seidenstraßenforum in Peking
Das Projekt Neue Seidenstraße, auch „Ein Gürtel, eine Straße“ genannt, wurde vor zehn Jahren in Astana ausgerufen. Aus diesem Anlass wurde am 17. Oktober in Peking ein Jubiläumsforum eröffnet. Es nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus aller Welt teil. Auch Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew hielt bei der Eröffnung eine Rede. Das Projekt leitet notwendige Finanzmittel in viele ärmere Staaten, wird jedoch zum Teil auch kritisch gesehen – unter anderem wegen einer hohen Verschuldung einiger Teilnehmerländer oder Umweltproblemen im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten. An dem Forum nahmen auch die Staatschefs der anderen zentralasiatischen Länder und Russlands Präsident Wladimir Putin teil. Als einziger Regierungschef eines EU-Landes war Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán anwesend.
Tokajew erstmals seit Amtsantritt in Xinjiang
Während seines offiziellen Besuchs in der Volksrepublik China traf Tokajew auch deren Staatsoberhaupt Xi Jinping. Bei den Gesprächen im Haus des Volkes unterstrich Tokajew die Unterstützung seines Landes für die großangelegte Seidenstraßen-Initiative, in die auch Kasachstan eingebunden ist. „Wir erinnern uns immer daran, dass diese Initiative vor genau zehn Jahren in Ihrer Rede in Astana dargelegt wurde“, so Tokajew an Xi gerichtet.Zudem wurden im Rahmen der Reise des kasachischen Präsidenten zahlreiche Dokumente unterzeichnet, die meist Wirtschaftskooperationen zwischen Unternehmen beider Länder betreffen. Auch besuchte Tokajew zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt 2019 die uigurisch geprägte Provinz Xinjiang.
Tadschikistan und Kirgisistan einigen sich auf weitere 14 Kilometer Grenzverlauf
Nach regelmäßigen Treffen topographischer Arbeitsgruppen der Regierungsdelegationen Tadschikistans sowie Kirgisistans konnte sich die beiden Länder auf die Festlegung weiterer rund 14 Kilometer des gemeinsamen Grenzverlaufs einigen. Die beiden Leiter der topographischen Gruppen, Orif Hojazoda und Nasirbek Borubajew, unterzeichneten am 18. Oktober das entsprechende Protokoll. Es bleiben etwa 300 Kilometer des Grenzverlaufs ungeklärt. Umstrittene Grenzverläufe befinden sich überwiegend in Wassereinzugsgebieten, Weideland sowie Gebieten, auf die beide Staaten Ansprüche erheben.
Usbekische Regierungsdelegation plant Besuch in Afghanistan
Am 17. Oktober teilte der Leiter der Region Surkhandarja, Ulugbek Kasymow, an der 25. Tagung der Generalversammlung der Welttourismusorganisation in Samarkand mit, dass eine Delegation für Gespräche über den Koschtepa-Kanal nach Afghanistan reisen wird. Der Kanalbau betrifft angrenzende Staaten, insbesondere in Hinblick auf Wasserverteilung. Nach Fertigstellung des Kanals wird Afghanistan mindestens ein Drittel des Wassers des Amu Darya erhalten.
Erdbeben in Turkmenistan
In der Nacht auf den 18. Oktober ereigneten sich in Turkmenistan zwei Erdbeben. Eines davon südlich der Stadt Yoloten sowie ein weiteres nahe der Stadt Turkmenabad. Mit einer Stärke von 4,6 beziehungsweise 4,3 waren die Erdbeben zwar moderat, Einwohnerinnen und Einwohner reagierten jedoch besorgt. Es wird davon ausgegangen, dass der Großteil der Siedlungen stärkeren Beben nicht standhalten würde. Beobachterinnen und Beobachter fordern eine unabhängige Prüfung der Erdbebensicherheit, insbesondere der nach der Unabhängigkeit errichteten Gebäude.
Zusammengestellt von Sasha Borgardt.