Ein Action-Abenteuerfilm über einen Kasachen, einen Deutschen und einen Inder soll in der Heimat von Schach und Fakiren gedreht werden.
Staubige indische Straßen mit bunten Saris und schnell brummenden Motorrad-Rikschas, ein verworrenes Labyrinth von Umständen und ein Trio ungleicher Mädchen. Das internationale Filmprojekt „Hindukode“ ist ein dynamischer Actionfilm, Thriller und Drama zugleich.
Produktion von „Rau Noyn Production“ (Kasachstan), „Runfeld group“ (Deutschland) und „Felicity production“ (Kasachstan). Produktionsländer: Kasachstan, Indien, USA und Türkei. Produktionsteam: Bakhyt Syzdykowa (Kasachstan), Rau Noyn (Kasachstan), Tatjana Runge (Deutschland), Dschala Trautmann (USA-Deutschland: Los Angeles-Berlin), Vinayak Seshardi (Indien, Bangalore, „Sky production“). Regie führt David Mahmoudi (USA, Los Angeles, Alfa Wolves TV production). Der zweite Regisseur ist Omer Faruk Yardimci (Türkei). Eine der Hauptrollen wird von der Operndiva Daria Davidoff gespielt.
Im Mittelpunkt des Films steht die historische Figur der Sulatnin Raziah, einer starken Frau aus dem Volk der Kiptschaken, einem Turkvolk, das das heutige Kasachstan und den südlichen Teil der Steppen Osteuropas bewohnte. Raziah war die erste und einzige muslimische Herrscherin in der Geschichte Indiens und bestieg den Thron im 13. Jahrhundert. Trotz sozialer und geschlechtsspezifischer Vorurteile gelang es ihr, das höchste Amt des Staates zu bekleiden. Obwohl ihre Regierungszeit nur kurz war, hinterließ sie in der Geschichte Indiens einen bedeutenden Eindruck.
Laut der Autorin und Drehbuchautorin des Projekts Rau Noyn (kreatives Pseudonym, im wahren Leben heißt das Mädchen Raushan) ist der „Hindukodex“ nicht ihre erste Idee. Angefangen hat alles 2020 mit „Der Fluch des gestohlenen Goldes“ – ein Buch, das auf wahren Begebenheiten beruht (die Autorin ist Juristin mit langjähriger Gerichtspraxis). Dann folgten andere, nicht weniger spannende Werke.
„Meine ersten drei Bücher waren Sachbücher im fiktionalen beziehungsweise dokumentarischen Stil. Später kam ein Kurzroman hinzu, den ich für einen Literaturwettbewerb schrieb. Später, nach meinem Umzug nach Zypern im Jahr 2022, setzte ich meine kreative Reise fort und schrieb drei weitere Werke. Eines davon war das Buch ‚Ungurtas‘, das ich in Kasachstan begonnen und hier in Zypern fertiggestellt habe. Es ist eine Fantasiegeschichte, die von einem realen geografischen Kraftort inspiriert ist. In dem Buch verflechten sich Mythologie, Mystik und Elemente der Realität, und die Figuren sind kollektive Bilder, in denen erkennbare Züge und Archetypen verborgen sind. ‚Ungurtas‘ ist eine Geschichte über Parallelwelten, uralte Mächte, Liebe und Hingabe. Einen besonderen Platz in meinem Werk nimmt jedoch ein Projekt namens ‚Hindukodex‘ ein. Im Gegensatz zu anderen Arbeiten lief hier alles anders: Zuerst wurde die Idee zum Film geboren, dann das Exposé, dann das Drehbuch. Und erst danach das Buch, das ich gerade fertig stelle“, so die Autorin und Drehbuchautorin des Filmprojekts. „Iltutmish (Shams al-Din Iltutmish), Raziahs Vater, stammte aus dem Stamm der Kiptschak.“
Als junger Mann wurde er von Sklavenhändlern gefangen genommen und als Sklave nach Indien verkauft. Dank seiner Talente und militärischen Fähigkeiten erreichte Iltutmish hohe Positionen und wurde schließlich Sultan von Delhi. Die Wurzeln von Raziah reichen also bis ins heutige Kasachstan zurück, was die historische Verbindung zwischen Zentralasien und Indien im Mittelalter unterstreicht. Raziah wurde zum Symbol für die außergewöhnliche Überwindung der traditionellen Beschränkungen für Frauen in der muslimischen Welt jener Zeit.
Wie die Produzentin des Projekts, Tatjana Runge, erklärte, soll mit der Produktion des abendfüllenden Spielfilms „Hindukodex“ die kasachische Kultur auf der internationalen Bühne gefördert und die kulturellen Beziehungen zwischen Kasachstan, Deutschland und Indien gestärkt werden.
„Unser Ziel ist es, ein groß angelegtes Filmprojekt zu schaffen, das Kulturen verbindet und zeigt, dass Kunst keine Grenzen kennt. Der Hindukodex soll ein Symbol für den kulturellen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern werden», so Tatjana Runge. „Es gibt eine große kasachische Diaspora in Europa, auch in München. Wir arbeiten derzeit mit verschiedenen Investoren zusammen, aber bisher ist die kasachische Seite noch nicht beteiligt. Wir würden sie sehr gerne in dieses Projekt einbeziehen… Filmkunst ist wie ein Spiegel, der unsere Realität, unsere Träume und Ängste reflektiert. Sie kann dem Zuschauer tiefe Wahrheiten vermitteln, ihn zum Nachdenken über ewige Fragen anregen und ihm das Gefühl geben, Teil von etwas Größerem zu sein. Durch das Kino können wir andere Kulturen, andere Sichtweisen auf das Leben verstehen und so die Grenzen zwischen den Völkern aufheben. Meiner Meinung nach verbindet großes Kino wirklich.”
Autorin: Marina Angaldt.
Übersetzung: Anton Genza.