Das Gymnasium Nr. 18 in Almaty arbeitet seit 30 Jahren mit dem Ernst-Abbe-Gymnasium im baden-württembergischen Oberkochen zusammen. Schüler des 18. Gymnasiums lernen seit der ersten Klasse Deutsch, und viele von ihnen planen, in Zukunft in Deutschland zu studieren.

Anfang September reiste eine Schülergruppe mit den Lehrerinnen unseres Gymnasiums zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie nach Deutschland zu einem Austausch. Da viele deutsche Familien noch Angst vor Corona hatten oder es sich finanziell nicht leisten konnten, daran teilzunehmen, fand das Ernst-Abbe-Gymnasium eine weitere Schule in der Nähe, deren Schüler und Eltern Interesse an dem Schüleraustausch hatten. So kam es, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler aus Kasachstan am EAG unterkam und der andere am Werkgymnasium in Heidenheim, einer kleinen Stadt im Süden Baden-Württembergs. Die Stadt zeichnet sich durch malerische Natur und Wälder aus.

Die Schüler wohnten bei deutschen Gastfamilien. Vormittags besuchten alle den Unterricht im Heidenheimer Werkgymnasium oder im EAG und unternahmen anschließend gemeinsam verschiedene Ausflüge oder arbeiteten an Projekten.

Beeindruckender Sakralbau

Das Werkgymnasium in Heidenheim ist die einzige Schule im Bundesland Baden-Württemberg, wo die Schüler die Möglichkeit haben, nach dem Abschluss bestimmte praktische Fähigkeiten zu erwerben. Es gibt einen eigenen Theaterklub, ein Musikstudio, eine Vitrine mit prähistorischen Fossilien, eine Druckerei und Büros, die mit Schreinereimaschinen ausgestattet sind. Wir besuchten den Tiefer Stollen in Wasseralfingen, die Kletterhalle und das Explorhino in Aalen, die Firmen Leitz und Voith, die Georg-Elser-Gedenkstätte in Königsbronn, das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart und auch das Ulmer Münster, das bei allen einen großen Eindruck hinterließ. Es ist die höchste Kirche der Welt, deren Bau viele Jahrhunderte dauerte. Bis heute ranken sich unter den Einheimischen Legenden um die geheimnisvollen Baumeister, die das Ulmer Münster errichteten, aber spurlos verschwanden. Die Kathedrale zeichnet sich durch ein sehr lautes Geräusch des Uhrwerks aus. Unsere gesamte Gruppe erschauderte unwillkürlich, als wir dieses Geräusch hörten, obwohl wir weit davon entfernt waren.

Angenehme und freundliche Atmosphäre

Meine eigenen Eindrücke von der Reise sind durchweg positiv. In meinem Herzen hinterließ sie die wärmsten Erinnerungen. Am Anfang fühlte ich eine leichte Sprachbarriere, aber meine Gastfamilie war sehr freundlich und hat mir geholfen, diese zu überwinden. Gemeinsam haben wir Filme geschaut, diskutiert, viel gelacht und über die Unterschiede in der Mentalität gesprochen. Auch die Schüler des Heidenheimer Gymnasiums und des Ernst-Abbe-Gymnasiums waren recht freundlich. Im Allgemeinen herrschte in den Schulen eine angenehme und freundliche Atmosphäre.

Während der gesamten Reise wurden alle Teilnehmer des Schüleraustauschs enge Freunde, was den Abschied wirklich berührend machte. Ich möchte allen deutschen Familien für ihre Freundlichkeit und Gastfreundschaft meinen herzlichen Dank aussprechen. Besonderer Dank geht an die Lehrkräfte von der kasachischen und deutschen Seite für die hervorragende Organisation dieses Austausches.

Neila Omasch, Austauschschülerin des 18.Gymnasiums, Almaty

Teilen mit: