Kasachstans stellvertretender Außenminister Roman Wassilenko ist in dieser Woche zu einem Treffen mit der deutschen Botschafterin in Kasachstan Monika Iwersen zusammengekommen.
In dem Gespräch ging es um den Stand und die Perspektiven der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kasachstan im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und humanitären Bereich. Außerdem tauschten sich beide über aktuelle Fragen von internationaler und regionaler Bedeutung aus.
Roman Wassilenko stellte fest, dass sich die bilateralen Kontakte mit Deutschland in den letzten Jahren deutlich intensiviert haben. Dabei ging es auch um die große Bedeutung des Staatsbesuchs des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Astana und des offiziellen Besuchs von Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew in Berlin 2023. In dem Gespräch wurde betont, dass diese sämtliche Bereiche der gemeinsamen Zusammenarbeit mit neuem Inhalt gefüllt haben. Der stellvertretende Außenminister bekräftigte in diesem Zusammenhang sein Engagement für die weitere Aufrechterhaltung des Dialogs zwischen Astana und Berlin auf höchster und hoher Ebene.
Interesse in den Bereichen Industrie, Energie und Landwirtschaft
Die Gesprächspartner begrüßten die produktive Tätigkeit institutioneller Mechanismen der deutsch-kasachischen Partnerschaft. Hierzu zählen etwa die zwischenstaatliche Arbeitsgruppe für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, die zwischenstaatliche Kommission für die in Kasachstan lebenden ethnischen Deutschen und regelmäßige politische Konsultationen zwischen den Außenministerien beider Länder.
Roman Wassilenko betonte das Interesse der kasachischen Seite am Ausbau der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit in den Bereichen Industrie und grüne Energie, Öl und Gas, Landwirtschaft und Ökologie.
Deutschland für Kasachstan wichtig bei Handel und Investitionen
Besonderes Augenmerk legten beide auf den Aufbau von Handels- und Investitionspartnerschaften. Dabei stellten sie auch eine positive Dynamik des bilateralen Handels fest. So belief sich der Handelsumsatz zwischen Deutschland und Kasachstan im Jahr 2023 auf 3,9 Milliarden US-Dollar (Exporte aus Kasachstan 742,3 Millionen, Importe 3,2 Milliarden). Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 1,1 Milliarden US-Dollar.
Deutschland ist für Kasachstan auch ein wichtiger Investitionspartner. Seit 2005 beläuft sich das Volumen der aus Deutschland in die Wirtschaft Kasachstans angezogenen Investitionen auf rund 5,8 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig stieg nach Angaben der Nationalbank Kasachstans der Zufluss von Investitionen aus Deutschland nach Kasachstan von 2020 bis 2023 um das 5,8-fache, von 47,3 Millionen auf 273,8 Millionen US-Dollar.
Lesen Sie hierzu in der kommenden Ausgabe der DAZ ein umfangreiches Interview mit Yevgeniy Bolgert, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Stiftung „Wiedergeburt“ und Mitglied des Senats im kasachischen Parlament. In dem Gespräch erläutert Bolgert, welche Maßnahmen Kasachstan plant, um als Standort noch attraktiver für deutsche Unternehmen zu werden.