In Almaty ist das viertägige interregionale Forum „iRIF–2025: Energieeffizienz, IIoT und intelligentes Energiemanagement“ zu Ende gegangen. Es wurde von der Hochschule Anhalt (Anhalt University of Applied Sciences) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Weltraum Deutschlands (BMFTR) und des DAAD sowie in Zusammenarbeit mit der Energo University in Almaty organisiert. Das Forum vereinte Vertreter aus Wissenschaft, Bildung und Industrie beider Länder.
Das Forum begann am 15. September mit der Begrüßung der ersten kasachstanischen Studierenden der Anhalt International University (AIU). 52 Studierende in ihrem Erstsemester lernten die Hochschulleitung sowie den Campus des Partneruniversität Energo University kennen. Bei der Eröffnungszeremonie sprachen der Präsident der Hochschule Anhalt, Prof. Dr. Jörg Bagdahn, der Direktor der AIU in Kasachstan, Prof. Dr. Eduard Siemens, der Vizekonsul des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Almaty, Wolfgang Faust, der Rektor der Energo University, Gani Nygyemetov, sowie Vertreter der deutschen Industrie.
Mit ihren Grußworten wandten sich außerdem die Minister beider Länder an die Anwesenden – Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt sowie stellvertretender Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, und Sayasat Nurbek, Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung der Republik Kasachstan.
Weiterer Ausbau der Partnerschaft
Am selben Tag fand im Rahmen des Forums eine wissenschaftlich-praktische Konferenz statt, auf der Wissenschaftler beider Länder ihre Vorträge hielten und ihre Sichtweisen zur Entwicklung von Technologien in den Bereichen Energieeffizienz, Industrial Internet of Things oder „IIoT“ und intelligentes Energiemanagement darlegten. In den folgenden Tagen setzte das Forum seine Arbeit in Form von Industrieexkursionen zu Energieanlagen in Almaty und der Region Almaty fort. Die Teilnehmenden besuchten ein städtisches Heizkraftwerk, das Wasserkraftwerk Kaptschagai, das Windkraftwerk Schelek sowie die Produktionsstätten eines kasachischen Herstellers von Messgeräten, der Nero Group.
Die Leitung der Anhalt International University und die Organisatoren des Forums sprachen den Unternehmen, die ihre Türen für die Industrieexkursionen geöffnet hatten, sowie der Energo University für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und die Unterstützung bei der Durchführung des kasachischen Teils des Forums ihren Dank aus. Wie Prof. Dr. Eduard Siemens, der Direktor der AIU in Kasachstan, betonte, werden Deutschland und Kasachstan ihre Partnerschaft im Bereich der angewandten Ingenieurausbildung, der Energieeffizienz und der digitalen Messtechnologien weiter ausbauen – gestützt auf gemeinsame akademische Initiativen und die Zusammenarbeit mit der Industrie.
Doppelabschluss an der AIU
Die Hochschule Anhalt eröffnete ihre Filiale an der Energo University in Almaty im September vergangenen Jahres. Der Filialbetrieb trägt den Namen Anhalt International University (AIU) und bietet englischsprachige Bachelorprogramme nach deutschem Studienstandard an. Studierende erhalten dabei zwei Abschlüsse – einen deutschen und einen kasachstanischen. Die Regelstudienzeit beträgt vier Jahre.
Unterrichtet wird überwiegend auf Englisch, wobei auch Deutschkurse angeboten werden. Lehrende aus Deutschland sind in den Studienbetrieb eingebunden, zudem sind Praktika in Deutschland vorgesehen. Angeboten werden die Studiengänge Electrical and Computer Engineering sowie Biomedical Engineering.
Für die Aufnahme sind Physik und Mathematik als Prüfungsfächer vorgesehen, dazu werden Englischkenntnisse mindestens auf Niveau B2 verlangt, nachgewiesen etwa durch IELTS ab 5,5 oder TOEFL iBT ab 72 sowie durch einen internen Englischtest. Erfolgreiche Bewerber können staatliche Stipendien erhalten, daneben gibt es auch Studienplätze auf Vertragsbasis. Für Studierende aus anderen Regionen Kasachstans stehen Wohnheime zur Verfügung.
Hach ja, das iRIF–2025 in Almaty – mal wieder diese grandiosen energyeffizienz-Foren, bei denen man am Ende nur weiß, dass die Minister und die Universitäten sich schön vernetzt haben. Intelligentes Energiemanagement, IIoT – hören sich alles toll an, bis man sich die 52 Erstsemester-Studierenden anschaut, die gerade die Campus-Tür der AIU entdecken. Studierende erhalten dabei zwei Abschlüsse – einen deutschen und einen kasachstanischen, ja ja, perfekt, dann können die Kasachen später dem deutschen Energiemanager mit dem kasachstanischen Akademiker-Gedankenstrang beraten, wie sie die IIoT-Technologie am besten in der steppe-intelligenten Heizung anwenden sollen. Lustig, aber was ist mit der Energie, die man für all diese feierlichen Eröffnungen und Exkursionen verbraucht?