Es gibt wohl nur wenige Hauptstädte weltweit, die in so kurzer Zeit so häufig den Namen gewechselt haben wie Kasachstans Astana.

1830 unter dem Namen Akmolinsk als russische Festung gegründet, fristete sie zunächst viele Jahrzehnte ein Dasein als militärischer Vorposten in der Region. Ihre Provinzialität konnte sie erst abschütteln, als Nikita Chruschtschow ab den 1950er Jahren mit seiner Neuland-Kampagne darauf abzielte, die großen Steppengebiete der Sowjetunion urbar zu machen und für die landwirtschaftliche Nutzung zu erschließen.

Akmolinsk wuchs zur Hauptstadt eines neu gegründeten Verwaltungsbezirks und erhielt den Namen Zelinograd, der untrennbar mit dem Mega-Projekt verknüpft war – „Stadt der Neulandgewinnung“.  Doch die anfänglich erfolgreiche Kampagne verlor nach und nach an Schwung. Misswirtschaft und ungünstige klimatische Bedingungen sowie die Bodenbeschaffung sorgten dafür, dass Zelinograd und sein Umland ab den 1960er Jahren wieder an Bedeutung verloren. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion änderte sich dies.

Das heutige Astana erlangte 1992 seinen alten Namen leicht abgewandelt zurück und wurde als Akmola 1997 zur neuen Hauptstadt des unabhängigen Kasachstan gemacht. Um diesen Status noch besser zu verdeutlichen, erhielt sie im Jahr darauf den Namen Astana, was auf Kasachisch „Hauptstadt“ bedeutet. Nach einem kurzen Intermezzo, in der sie zu Ehren des ersten Präsidenten Kasachstans in „Nursultan“ umbenannt wurde, trägt sie heute wieder diesen Namen. Seit 1998 feiert Kasachstan den „Tag der Hauptstadt“, der seit 2006 am 6. Juli begangen wird. Die DAZ gratuliert allen Kasachstanern in Astana aus diesem Anlass.

DAZ

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