Am 20. Juni 2025 stellte Kasachstan seine regionale Klimaagenda in Deutschland vor. Dabei handelte es sich um ein erstes Vorbereitungstreffen für den Regionalen Umweltgipfel, der für 2026 geplant ist. Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen der Republik Kasachstan in Zusammenarbeit mit dem Projektbüro für Zentralasien zu Fragen des Klimawandels und der grünen Energie sowie dem Regionalen Umweltzentrum für Zentralasien organisiert. Das Treffen fand im Rahmen der 62. Sitzung der Nebenorgane der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (SB62) statt, welche auch als Bonn Climate Change Conference bezeichnet wird, die jährlich stattfindet.

Auf dieser globalen Plattform präsentierte Kasachstan die bisherigen Fortschritte bei der Planung des Gipfels. Dazu gehören unter anderem der Beginn regionaler Konsultationen, die Erstellung eines Projektportfolios, der Aufbau eines wissenschaftlichen Kooperationsnetzwerks sowie die Entwicklung von Klimafinanzierungsmechanismen für die Region. Das Thema des Treffens lautete: „Beschleunigung regionaler Klimaschutzmaßnahmen: Auf dem Weg zum Regionalen Umweltgipfel 2026“. Als Initiator des Gipfels betonte Kasachstan die Bereitschaft der Länder der Region zu gemeinschaftlichem Handeln und rief zur internationalen Unterstützung in Form von Technologiepartnerschaften und Finanzierung auf.

Im Verlauf der Veranstaltung wurden die bisherigen Klimamaßnahmen des Jahres 2025 in Zentralasien diskutiert, wozu Aktivitäten in Turkmenistan, Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan und Kasachstan zählten. Weitere Themen waren die nationalen Klimaprioritäten, der finanzielle Bedarf der Staaten sowie die Kooperation im Rahmen der Globalen Methaninitiative und des Pariser Abkommens.

Die Veranstaltung wurde mit Grußworten des stellvertretenden Umweltministers von Kasachstan, Mansur Oschurbajew, des Leiters der Abteilung für Klimadiplomatie im aserbaidschanischen Außenministerium, Elchin Allachwerdijew, sowie der Sondergesandten des Präsidenten von Kirgisistan, Dinara Kemelowa, eröffnet.

Die Bedeutung der kasachischen Initiative wurde auch von internationalen Fachleuten hervorgehoben, darunter Vertreter der OECD, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen sowie der Internationalen Energieagentur. Besonders betont wurde die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und die aktive Einbindung Zentralasiens in globale Klimaprozesse. Der Regionale Umweltgipfel 2026 ist als globale Plattform geplant, auf der ökologische Herausforderungen Zentralasiens diskutiert und gemeinsame Lösungen entwickelt werden sollen. Ziel ist es, die zentralasiatischen Strategien untereinander zu vernetzen und zu stärken.

Die nationale Strategie Kasachstans

Für Kasachstan spielt auch die Kernenergie in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen eine strategisch wichtige Rolle, da sich rund 40 Prozent der weltweiten Uranreserven im Land befinden. In seiner Rede auf der Plenarsitzung des Astana International Forum 2025 bezeichnete Präsident Kassym-Schomart Tokajew die Kernenergie als einen der Schlüsselbereiche der nationalen Strategie. Gleichzeitig hob er hervor, dass eine nachhaltige Entwicklung ohne eine entschlossene Bewältigung der Klimakrise nicht möglich sei: „Zentralasien ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen der Welt. Die Erwärmung verläuft hier doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt. Als Antwort darauf verfolgen wir eine pragmatische und regional abgestimmte Klimaagenda. Zu unseren Verpflichtungen gehört die aktive Teilnahme an internationalen Organisationen und Abkommen. 2026 wird Kasachstan in Partnerschaft mit den Vereinten Nationen den Regionalen Umweltgipfel ausrichten. Dieser soll eine Plattform für die Bündelung zentralasiatischer Strategien und globaler Ziele bieten. Kasachstan engagiert sich weiterhin für ein stabiles, integriertes und zukunftsorientiertes Zentralasien auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts und der regionalen Solidarität.“

Eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung des Gipfels übernimmt auch das UN-Regionalzentrum für nachhaltige Entwicklungsziele für Zentralasien und Afghanistan. Dieses Zentrum wurde vor wenigen Monaten von der Generalversammlung der Vereinten Nationen offiziell in Almaty gegründet. Es soll gemeinsame Projekte unterstützen, technisches Fachwissen bereitstellen und die internationale Zusammenarbeit in der Region koordinieren.

Die Wahl Deutschlands als Veranstaltungsort unterstreicht die enge Partnerschaft mit Zentralasien im Bereich Klimaschutz. Mit der Bonner UN-Klimakonferenz bot sich zudem eine etablierte Plattform für den internationalen Austausch und die Einbindung regionaler Anliegen in globale Prozesse. Die Vorbereitungen zum Gipfel zeigen: Nur durch regionale Zusammenarbeit und globale Partnerschaft lassen sich die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich bewältigen.

Nurgul Adambayeva

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