Vom 17. bis zum 24. August 2025 findet die Lesereise der berühmten deutschen Schriftstellerin, Journalistin und Podcasterin Mareice Kaiser in Kasachstan statt. Die Veranstaltung wird vom Goethe-Institut Kasachstan organisiert. Mareice besucht Astana, Atyrau, Almaty und Taras mit Lesungen, Gesprächen und kreativen Workshops. Das Buch der Autorin „Das Unwohlsein der modernen Mutter“ widmet sich dem Thema der Schwierigkeiten von Mutterschaft, Fragen von körperlicher und psychischer Gesundheit einer Mutter, sozialen Erwartungen und Genderfragen in der modernen Gesellschaft. Die Veranstaltung in der Hauptstadt fand in der Galerie für zeitgenössische Kunst „1.5 idea art gallery“ statt.

Foto: amazon.com
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Es gibt in dem Buch verschiedene Kapitel, die mit Mutterschaft zu tun haben: über die Arbeit und das Geld, über die Psyche, den Sex oder zum Beispiel über die Kunst – ob Mütter Kunst machen können und in welchen Bedingungen.

„Ich hole mein Kind von der Schule ab, ich bestelle Dinge. Ich putze das Klo. Ich müsste mal wieder saugen und zum Zahnarzt. Ich bringe mein Kind ins Bett und schlafe ein“, – so eröffnete die Autorin die gemeinsame Lesung ihres Buches in Astana mit einem Kapitel „Ich“. Auf die Frage, warum sie das Buch geschrieben hat, erzählte Schriftstellerin von einer Studie, die sie nachdenklich stimmte: „So geht es mir auch und eigentlich alle, die ich kenne“. Die Studie sagte, dass es einer Frau in den ersten sieben Jahren nach der Geburt eines Kindes substantiell – körperlich, psychisch und in anderer Hinsicht – sehr schlecht gehen kann.

Mutterschaftsherausforderungen auf der ganzen Welt

Die Schriftstellerin teilte mit, dass sie vor der Reise von Kasachstan nicht wusste. Aber während des Gesprächs haben sowohl die Autorin als auch die Teilnehmer der Veranstaltung zu dem Schluss gekommen, dass es viele Ähnlichkeiten in den Fragen der Mutterschaftsschwierigkeiten in Deutschland und Kasachstan gibt. Die Rolle von Vätern, verschiedene Arten der Diskriminierung von Frauen, wirtschaftliche Abhängigkeit, Schwierigkeiten mit staatlicher Unterstützung und Inklusion von Kindern mit Behinderungen – in vielen Punkten waren sich die Teilnehmerinnen einig, dass Frauen auf der ganzen Welt trotz unterschiedlicher Lebensbedingungen dieselben Sorgen haben.

Ähnliche Erfahrungen auszutauschen und zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist, ist eine große Unterstützung, auch in der Mutterschaft. Mareice Kaiser betonte daher auch die Bedeutung von Elterngemeinschaften in Deutschland, in denen man Verständnis für sein Problem findet.

Die Besonderheiten von Kasachstan können aber solche Fragen sein, wie das Alter einer Frau – bis wann sie ein Kind bekommen „muss“ und die Rolle der Schwiegertochter gegenüber den Eltern des Ehemannes. Diese Meinung wurde von den Teilnehmern der Veranstaltung im Rahmen der gemeinsamen Diskussion und der Rückfrage der Autorin „Und wie ist die Situation in Kasachstan?“ geäußert.

„Zuzuhören ist wahrscheinlich das Wichtigste, was man machen kann, ohne zu sagen ‚Aber‘“, schloss die Autorin mit der Rede über das Wesen des gegenseitigen Verständnisses und den Zustand einer Frau in der Familie.

Die Schwierigkeiten des Schreibens – was ist wichtig, sich zu erlauben?

Es wurden nicht nur die Fragen der Mutterschaft, sondern auch das Thema „Schreiben“ besprochen: was hilft beim Schreiben, was dabei am schwierigsten und am leichtesten ist. Die Schriftstellerin und Journalistin mit über 20 Jahren Erfahrung als Autorin erklärte, dass eine der Herausforderungen darin bestand, sich selbst ernst zu nehmen und sich zu erlauben, zu schreiben. „Mich berührt, wenn die Leute schreiben, dass das Buch sie berührt“, so Mareice Kaiser. Auch kasachische Schriftsteller, die an der Veranstaltung teilnahmen, tauschten Erfahrungen und Themen ihrer eigenen Werke mit der deutschen Autorin aus.

Mareice Kaiser ist nicht nur eine Autorin, die über ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter schreibt, sondern auch eine engagierte Journalistin, die sich intensiv mit sozialen Fragen, mit den Bedingungen für Mütter und Kinder mit Behinderungen sowie mit der Gleichstellung der Geschlechter auseinandersetzt.

Nurgul Adambayeva

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