Am 26. September wurde bei einem Festakt in Anwesenheit des kasachstanischen Ministers für Wissenschaft und Hochschulbildung, Herrn Sajasat Nurbek, der deutschen Botschafterin, Frau Monika Iwersen, und des Präsidenten der DKU, Herrn Prof. Wolrad Rommel, das Deutsch-Kasachstanische Institut für Wissenschaft und Technologie eröffnet. Das neue Institut wurde in enger Kooperation mit der Hauptverwaltung der Ostkasachstanischen Technischen Universität in Ust-Kamenogorsk ins Leben gerufen und wird künftig deren leistungsfähiger Lehr- und Forschungsinfrastruktur nutzen. Es soll den Austausch zwischen Deutschland und Kasachstan vor allem auf dem Gebiet der Natur- und Ingenieurswissenschaften stärken.
Solch renommierte Partner der deutschen Wissenschaftslandschaft wie die Bergakademie Freiberg, die Ruhruniversität Bochum, die Technische Universität Clausthal und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg sind Teil eines Partnerkonsortiums, das die gemeinsamen Forschungsaktivitäten in Öskemen steuern wird.
Zukunftsweisende Forschung
In seiner in drei Sprachen gehaltenen Rede thematisierte Wissenschaftsminister Nurbek die Chancen einer durch das Institut geförderten strategischen Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen Bergbau, Ressourcen- und Nachhaltigkeitsforschung. Er hob dabei die hohe Innovationsbereitschaft seines Landes hervor. Auch betonte er die enormen beiderseitigen Synergieeffekte der internationalen wissenschaftlichen Kooperation in zukunftsweisenden Forschungsrichtungen für deutsche und kasachstanische Partner. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, die hohe Dynamik der Zusammenarbeit mit Partnern in Asien, vor allem mit Partnern aus China und Südkorea, zu betonen. Diese würden nach seiner Aussage bereits jetzt größere Summen in die Erschließung von wirtschaftlich essentiellen Bodenschätzen, insbesondere von seltenen Erden, investieren.
Prof. Rommel dankte der Ostkasachstanischen Technischen Universität für die zielführende Zusammenarbeit beim Aufbau des Instituts und hob dessen innovativen, für beide Seiten fruchtbaren Ansatz hervor. Mit den Worten der Trainerlegende Sepp Herberger „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ rief Rommel zur energischen und erfolgsorientierten Gestaltung der Institutsaktivitäten in den kommenden Jahren auf.
Bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Räumlichkeiten des neuen Instituts stellte Saule Rachmetullina, die Rektorin der Technischen Universität in Ust-Kamenogorsk, die vielfältigen Forschungsrichtungen und das sich daraus ableitende Potential für die geplante Zusammenarbeit vor. Sie hob mit besonderem Stolz hervor, dass ihre Universität vor kurzem einen „Megagrant“ (eine besonders große und unentgeltliche Forschungsbeihilfe) des kasachstanischen Forschungsministeriums eingeworben hat, das die Aktivitäten des Instituts für die kommenden Jahre sichert.
Intensiver Austausch mit Deutschland
In einer von der deutschen Botschafterin Monika Iwersen vor Studierenden der EKTU und anderer Hochschulen Öskemens gehaltenen Vorlesung zur Entwicklung der deutsch-kasachstanischen bilateralen Beziehungen unterstrich sie den breiten Radius des bilateralen Austausches zwischen Deutschland und Kasachstan in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kultur. Sie betonte auch die Chancen gerade für junge Menschen, davon zu profitieren. Das große Interesse an den genannten Chancen wurde durch vielfache Nachfragen bezüglich etwaiger Stipendien für Auslandsaufenthalte an Hochschulen in Deutscland und in deutschen Unternehmen und bezüglich der Möglichkeiten, Deutsch zu lernen, bestätigt.
Auf der Grundlage des Instituts werden gemeinsame wissenschaftliche Projekte und Forschungsarbeiten in verschiedenen Bereichen durchgeführt. Eines dieser Programme mit der Bezeichnung „Metallurgie für Studenten“, das in Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg entwickelt wurde, läuft bereits. Folgen sollen anschließend weitere Studienfächer wie Geologie und Bergbauingenieurswesen. In diesem Zusammenhang sollen die Studentinnen und Studenten die Möglichkeit erhalten, Doppelabschlüsse sowohl in Kasachstan als auch an den Partneruniversitäten in Deutschland zu bekommen.