Der Beginn der Weltnomadenspiele, die oft auch als die Olympischen Spiele Zentralasiens bezeichnet werden, in Kasachstans Hauptstadt rückt immer näher. Im Fokus stehen hierbei der Erhalt sowie die Präsentation der Volksspiele der nomadischen Völker.

Unter dem Motto „Treffen in der Großen Steppe“ erwartet die Stadt Astana rund 100.000 Touristen zu den Wettbewerben. In 21 verschiedenen Sportarten werden sich Teilnehmer aus aller Welt messen. Präsident Kassym-Schomart Tokajew betonte die Wichtigkeit der Spiele als Ausbau der kulturellen Beziehungen der Länder Zentralasiens, aber gleichzeitig auch die Popularisierung gesunder Lebensstile sowie nationaler Sportarten.

Das reiche Erbe der Nomadenvölker

Die nomadische Lebensweise spielte bei den Ethnien Zentralasiens eine große Rolle bei der Gestaltung der Kultur und Traditionen. Aufgrund der Wetterbedingungen wurde der Winter in Bergtälern zum Schutz von Bergwinden verbracht, im Sommer weilten die kasachischen Nomaden in ihren Jurten auf weiten Weiden. Einen besonderen Platz nahm das Pferd in den Nomadentraditionen ein. Pferde wurden vor rund 5.500 Jahren in Kasachstan gezähmt und gelten als ein heiliger Reichtum des kasachischen Volkes. Neben der Nutzung als Transportmittel wurde das prachtvolle Tier daher auch als ein Statussymbol angesehen. Von klein auf lernten die Nachkommen der Nomaden das selbstbewusste Pferdereiten. Dabei entstanden auch verschiedene Reitspiele: Kokpar als „Ziegenpolo“ auf dem Pferd, das Kampfringen (Audaryspak), Kuma alu als Münzsammelspiel und noch viele weitere. Viele dieser interessanten traditionellen Spiele können bei den World Nomad Games in Astana bestaunt werden.

Die Kultur Zentralasiens hautnah erleben

Zusätzlich wird den Besucherinnen und Besuchern ein einzigartiges Ethno-Dorf geboten, in dem man in die Bräuche, das Kunsthandwerk und die kulinarischen Köstlichkeiten der Region eintauchen kann. Das Ethno-Dorf wird traditionelle Jurtenbaudemonstrationen, Volksmusikaufführungen und interaktive Workshops umfassen, die die reichen Traditionen der nomadischen Kultur zum Leben erwecken.

Die diesjährigen World Nomad Games werden auch eine wissenschaftliche Konferenz vorstellen, die sich dem Studium und der Erhaltung des nomadischen Erbes widmet. Wissenschaftler, Historiker und Enthusiasten sollen dabei die Bedeutung der nomadischen Kultur in einem modernen Kontext diskutieren und erforschen, wie diese alten Traditionen das zeitgenössische Leben weiterhin informieren und inspirieren können.

Auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland erwartet

Bei den diesjährigen Spielen werden unter den rund 2.000 Beteiligten aus 89 Ländern auch 21 Sportlerinnen und Sportler aus der Bundesrepublik Deutschland erwartet. Darunter der Bogenschützverein „Thumb Archery Germany“ aus Bayern, welcher bereits bei den Spielen 2018 in Kirgisistan nennenswerte Erfolge auf dem Siegertreppchen für sich gewinnen konnte.

Das vom 8. bis zum 13. September stattfindende Event verspricht großes. Zuletzt haben sich auch einige berühmte Personen des öffentlichen Lebens positiv zu den Spielen geäußert, darunter auch der Hollywood-Schauspieler Mads Mikkelsen bei seinem jüngsten Besuch in der Hauptstadt. aro.

Teilen mit: