Interview geführt von RF Dr. h.c. E. Renz, München, September 2025

Der Schachproblem-Autor Peter Krystufek („Kniffel-Schach“) wird am 12. Oktober 2025 nunmehr 77 Jahre alt.

Geboren wurde er in Stuttgart, war hauptberuflich Brillenfabrikant (Süddeutsche Brillenfabrik GmbH P. Krystufek, bis 1978) und Immobilienunternehmer (Helene-Krystufek-Mietwohnungsbau, bis 2008). Im Ruhestand ist er tatsächlich schon seit 2009.

Um 1979 herum erfand er Kniffel-Schach© (Patentamt München). Die erste und sogleich europaweite Publikation fand statt im größten deutschen Schachmagazin („Rochade Europa“). Und das wiederholte er danach 31 Jahre lang, immer als Preisausschreiben: Weltrekord!

Und der bisherige Weltrekord – betreffend die am längsten andauernde „Schach-Ecke“ der Welt – lag bis dahin (laut Lindörfer-Schach-Lexikon) in England, geführt immerhin 30 Jahre lang von H. Staunton in den „Illustrated London News“.

Die heute optisch modernen und weltweit bekannten „Staunton-Schachfiguren“ wurden übrigens genau 100 Jahre vor Peter Krystufek von Staunton vermarktet (erfunden jedoch schon 1830 von Nathaniel Cook).

Peter Krystufek erreichte dann 1986 den zahlenmäßigen Weltrekord im Einrichten von Schachrätsel-Ecken durch eine Einzelperson („Stuttgarter Zeitung“). Und er war Schach-Funktionär für den Schachbezirk Stuttgart (zuständig für 60 Schach-Vereine).

Verfasst wurden zahlreiche Schachbücher und Schach-Publikationen (Rowohlt, Heyne, Beyer u.a. bekannte Verlage). Peter Krystufek kürte die erste „Miss Chess of Germany“ (Inge Gudrun, 1989). Krystufeks Frau Regina (Fotomodell für Mode, Schmuck und, wie er es nennt, sonstiges Zeug) war das erste Schachmotiv-Fotomodell im Internet und auch das am meisten publizierte in Europa und Afrika (ab 1995).

Bis heute (Stand 2025) erschien Kniffel-Schach in 119 Zeitungen in Europa, Asien, Afrika, Südamerika, Australien und im Internet. Insgesamt gibt es ca. 3000 (dreitausend) Schachrätsel-Kompositionen, mit der Besonderheit, dass mehr als die Hälfte der Schachrätsel mit einem Kugelschreiber direkt vom Blatt weg gelöst werden kann (also ohne Brett und ohne Figuren – wie beim Sudoku), und das ist daher auch interkontinental interessant.

Bisher verwendete Sprachen bei Kniffel-Schach-Aufgaben sind – soweit bekannt – Deutsch, Englisch, Spanisch, Russisch und Rumänisch.

Ein besonderer Effekt beim Kniffel-Schach wurde auch Gedächtnis-medizinisch untersucht: Man weiß die Lösung eines Schachrätsels nach einem Monat nicht mehr auswendig, so dass ein- und dasselbe Rätsel immer wieder wie neu erscheint.

Um alle Rätsel von Kniffel-Schach zu präsentieren, würde eine Wochenzeitung 60 Jahre benötigen. Deswegen wird auch mit dem Gedanken gespielt, ein regelmäßiges superdickes Kiosk-Rätselheft von Kniffel-Schach ein Jahr lang erscheinen zu lassen, welches man dann im Regal der Sudoku-Rätselhefte finden könnte. Das gab es übrigens schon mal als dünnes Heft mit Kniffel-Schach ab 2009 in Deutschland. Oder aber es wäre eine Tageszeitung zu finden, die mit täglich einem Schachrätsel dann aber etwas über 10 Jahre bräuchte, bevor alle Kniffel-Schach-Rätsel bei ihr veröffentlicht sein würden.

Peter Krystufeks Kniffel-Schach wurde bisher noch nicht in Nordamerika, in der Antarktis oder in Zealandia (einem Teilgebiet Ozeaniens) bewusst vorgestellt. Das wird aber angeblich noch in Angriff genommen. Auf dem sogenannten 8. Kontinent Zealandia gibt es angabegemäß weder Zeitungen noch Internet…

Die Redaktion der Deutschen Allgemeinen Zeitung gratuliert unserem Kniffel-Schach-Autor herzlich zum 77. Geburtstag und wünscht ihm Gesundheit, Glück und weiterhin viel Erfolg!

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