2,5 Millionen usbekische Kinder werden nach Erkenntnissen der Londoner School of Oriental and African Studies (SOAS) jährlich im Herbst gezwungen, die Schulen zu verlassen, um Baumwolle zu ernten. Antrieb ist dabei nicht Armut der Familien oder gar Eigeninteresse. Klassenräume werden von offizieller Seite geschlossen und Polizisten eskortieren Busse, mit denen die Kinder auf die Felder gebracht werden. Als die usbekische Regierung am diesjährigen 15. September das Verbot von Kinderarbeit verkündete, waren die Schüler bereits auf den Feldern, um unter Zwang Baumwolle zu pflücken. SOAS geht davon aus, dass usbekische Kinder zwischen 10 und 15 Jahren an jährlich 51 bis 63 Tagen ohne Wochenendpausen arbeiten müssen. Nur in einigen größeren Städten wie Taschkent und Samarkand entgehen die Schüler der Arbeit auf den Baumwollfeldern. Den Rest erwartet Herbst für Herbst harte Arbeit statt Lernens. (ferghana)