In der ersten Februarhälfte hätten die ersten 20.000 Tonnen kasachischen Öls über die „Druschba“-Pipeline nach Deutschland geliefert werden sollen. Doch wie Aschat Chasenow, Kasachstans Vizeminister für Energie, nun in einem Pressebriefing bekannt gab, sei es dazu bislang noch nicht gekommen.
Als Grund für die Lieferverzögerung nannte der Vizeminister noch andauernde Nachverhandlungen zwischen den kasachischen Ölproduzenten und dem Abnehmer in Deutschland. Dies sei jedoch kein ungewöhnlicher Vorgang für noch im Anfangsstadium befindliche Verträge. Technische Schwierigkeiten würden hingegen offiziell nicht vermeldet. Die „Druschba“-Pipeline verläuft über russisches Staatsgebiet, die Nutzung der russischen Infrastruktur für Öllieferungen an Deutschland wird durch eine im Juni vergangenen Jahres getroffene Vereinbarung zwischen Kasachstan und Russland ermöglicht.
Chasenow ging bei dem Meeting auch auf Berichte russischer Staatsmedien ein, die einen ukrainischen Beschuss der Pipeline im südwestrussischen Brjansk behauptet hatten. Die Lieferverzögerung, so der kasachische Regierungspolitiker, habe damit nichts zu tun. „Wir haben die Meldungen über den Beschuss ebenfalls in den Medien gelesen, aber laut der Betreiberfirma gibt es heute keinerlei technische Einschränkungen“.
Kritik an Deal
Durch das kasachische Öl sollte die Versorgung der deutschen Großraffinerie PCK ohne Rückgriff auf Rohstoffe aus dem sanktionierten Russland sichergestellt werden. Da das russische Staatsunternehmen Transneft jedoch weiterhin an den Transporten über russisches Territorium verdienen wird, war der Deal in Deutschland zuletzt in die Kritik geraten.
Bei den vorerst ausgebliebenen 20.000 Tonnen handelt es sich zunächst um eine eher symbolisch zu verstehende Sonderlieferung einer für industrielle Maßstäbe geringen Menge Öl – bei Zustandekommen einer längerfristigen Partnerschaft wird zukünftig ein weit höheres Exportvolumen nach Deutschland erwartet.
dast.