In Astana bewerten die Staatschefs der Region Zustand und Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen ihren Ländern.
Mit einem Galakonzert ist am Freitag das Gipfeltreffen der zentralasiatischen Länder in Kasachstans Hauptstadt Astana eingeleitet worden. Im Staatlichen Opern- und Balletttheater „Astana Opera“ bot sich den Gästen, zu denen auch Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev zählte, eine beeindruckende Show am „Abend der Freundschaft“.
Die Gespräche, die am kommenden Tag zunächst im engeren, dann im erweiterten Format stattfanden, waren konsultativer Natur. Auf der Agenda standen unter anderem die kultur-gesellschaftlichen Beziehungen zwischen den zentralasiatischen Ländern, regionale Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Zentralasien als Hort einzigartiger Zivilisationen
Als Gastgeber wandte sich Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew an seine Amtskollegen und lobte zunächst die gemeinsam erreichten Fortschritte: bei der Klärung von offenen Grenzfragen, der Wasserversorgung, beim Thema Zu- und Abwanderung, oder dem Abbau von Handelsbarrieren. Die Grenzübergänge würden modernisiert, die gemeinsamen Transportnetze erweitert, neue Verkehrswege erschlossen, und Handel und Investitionen blühten auf.
„Zentralasien war schon immer ein Anziehungspunkt für einzigartige Zivilisationen und spielte eine wichtige Rolle für den globalen Fortschritt“, sagte Tokajew, der bereits wenige Tage zuvor in einem sehr ausführlichen Zeitungsartikel seine Vision von der Region dargelegt hatte. „Auf der Grundlage dieser historischen Gemeinschaft und der geistigen Nähe unserer Völker entwerfen wir heute gemeinsam ein neues Bild von Zentralasien als einer Region mit enormen Chancen und blicken in die Zukunft.“
Mehr gegenseitige Staatsbesuche
Tokajew ging auch auf die fragile geopolitische Lage ein und forderte in dem Kontext dazu auf, Zentralasien als eine friedliche und stabile Region zu erhalten. „Es ist offensichtlich, dass die Bewältigung moderner Herausforderungen und Bedrohungen nur durch die Stärkung des politischen Dialogs und vertrauensbildender Maßnahmen zwischen unseren Staaten möglich ist“, so Kasachstans Präsident. In diesem Zusammenhang sei es erfreulich zu sehen, dass die Zahl der Besuche zwischen höchsten und hohen Vertretern der Länder der Region zuletzt zugenommen habe.
Nicht zuletzt sorgten auch gemeinsame Wirtschaftsprojekte für eine enge Verflechtung der Partner, betonte Tokajew weiter. Er nannte dabei Wasserkraftwerke in Kirgisistan und Tadschikistan, Gasprojekte zwischen Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan sowie neue Transportkorridore als erfolgreiche Beispiele.
Etliche Dokumente unterzeichnet
Im Anschluss an Tokajew hielten auch dessen Amtskollegen aus den anderen zentralasiatischen Ländern Reden zum Zustand und den Perspektiven der Zusammenarbeit in der Region. Höhepunkt des Beratungsgipfels war schließlich die gemeinsame Unterzeichnung einer Reihe von Dokumenten durch die Teilnehmer – darunter eine gemeinsame Erklärung zu den Ergebnissen des Gipfels und ein Entwicklungskonzept für die regionale Entwicklung „Zentralasien 2040“.
Angenommen wurden von den Staatschefs zudem ein Arbeitsplan für die Entwicklung der regionalen Zusammenarbeit für die kommenden drei Jahre und ein Handlungsplan für den Ausbau der Industriekooperation zwischen den Ländern, ebenfalls für den Zeitraum 2025 bis 2027.
Kasachstan gibt nun den Vorsitz über die zentralasiatischen Beratungsgipfel turnusmäßig an Usbekistan ab.
cstr.