„IRIN-News“ über die Pressefreiheit in Usbekistan:
„Verschiedene Organisationen, die die Medienlandschaft in Usbekistan überwachen, warnen vor weiteren Einschränkungen der Pressefreiheit. „Wir sind sehr besorgt über die eskalierenden Razzien gegen Journalisten. Dies, da die Verhandlungen gegen 15 mutmaßliche Teilnehmer des Aufstandes von Andischan in die zweite Verhandlungswoche gehen“, so Pascale Bonamour von „Reporter ohne Grenzen“ am 26. September in Paris. Denn die Medien werden von offizieller Seite beschuldigt, aktiv an den Vorkommnissen teilgenommen zu haben. Bonanour erklärte, dass es derzeit praktisch unmöglich sei, sich als unabhängiger Journalist frei in Usbekistan zu betätigen. Seit Andischan habe sich der Druck auf die Medien sogar noch verschärft. Mehrere Journalisten, die für die usbekische Sektion von Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) arbeiten, wurden in letzter Zeit nicht nur überwacht, sondern mehrmals durchsucht, in Gewahrsam genommen, festgehalten und bedroht. Ihre Materialien wurden konfisziert. RFE/RL hat insgesamt über 30 Übergriffe auf seine Mitarbeiter dokumentiert. Nosir Sokirow von RFE/RL wurde wegen angeblicher Beleidigung eines Sicherheitsbeamten zu sechs Monaten Haft verurteilt. In den staatlichen Medien wird derzeit eine Schmutzkampagne gegen Journalisten von BBC, der Deutschen Welle und AP organisiert. Sie sollen in „Informationsattacken“ gegen Usbekistan verwickelt sein, deren Ziel der Umsturz der Regierung und die Errichtung eines islamischen Staates sei. Vier britische Journalisten haben aus Furcht vor weiteren Razzien schon das Land verlassen – während die usbekische Regierung weiter daran arbeitet, Ereignisse von Andischan islamistischen Gruppen aus dem Ausland anzulasten.“

(IRIN-News.org, 26. September, aus dem Englischen von Gunter Deuber)

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