Am vergangenen Dienstag fand in der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) in Almaty der jährliche Wettbewerb in Rhetorik und Redekunst statt. Dabei haben 13 Teilnehmende aus den Oberstufen verschiedener Gymnasien des ganzen Landes Vorträge gehalten. Innerhalb des Oberthemas „Nachhaltige Energien“ war die Auswahl der Vortragsschwerpunkte frei.

Es ist Dienstagmorgen kurz vor zehn Uhr und allmählich füllt sich der Saal in der DKU. Hier versammeln sich Teilnehmende, Gäste und Jurymitglieder für den deutschsprachigen Wettbewerb der Redekunst. Zum Ende des Tages soll hier eine Gewinnerin oder ein Gewinner gekürt werden, wobei die ersten drei Plätze mit Geldpreisen dotiert sind.

Ob aus Almaty, Uralsk, Kokschetau oder Schymkent, für den Wettbewerb sind die Teilnehmenden aus dem ganzen Land angereist, einige sogar über 2.500 Kilometer. Die Aufregung im Raum ist nahezu greifbar und liegt über allem in der Luft. Noch unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung murmeln viele der Teilnehmenden ihre Vorträge vor sich hin, gehen gedanklich die Themen durch und versuchen wohl, ihre Nervosität nicht Überhand gewinnen zu lassen.

Schließlich geht es los: Zwei Moderatorinnen begrüßen alle Anwesenden im Saal und stellen die Regeln vor. Es gibt vier Jurymitglieder, die die Vorträge beurteilen werden. Das sind Wolfgang Faust vom deutschen Generalkonsulat Almaty, Annabel Rosin von der Deutschen Allgemeinen Zeitung sowie die DAAD-Lektorinnen Anja Hess und Judith Hamburg-Madani. Für jeden Vortrag werden Punkte vergeben, sowohl für den Inhalt als auch für die Form. Innerhalb von fünf Minuten muss das gewählte Thema sprachlich sowie fachlich korrekt vorgetragen werden, bevor Fragen aus dem Publikum und aus der Jury beantwortet werden müssen.

Die ersten Präsentationen gleiten über die Leinwand und die Vortragenden stellen ihre Themen sprachlich versiert und mit beeindruckender Kompetenz vor. Einige glänzen auch mit einer wirklich außergewöhnlichen Ausstrahlung. Von Wasserstoffantrieb und Kernfusion als vielversprechenden Zukunftstechnologien bis hin zur Energiewende in Kasachstan, das traditionell wirtschaftlich vor allem im Bereich fossiler Brennstoffe verankert ist, kommt in den Vorträgen alles zur Sprache.

Schließlich zieht sich die vierköpfige Jury zurück, um sich zu beraten. Die vergebenen Punkte liegen dabei oft nicht sehr weit auseinander und, um besser differenzieren zu können, haben die Jurymitglieder innerhalb des Bewertungsformulars sogar halbe Punkte vergeben. Auch sprachlich, so einige Jurymitglieder während der Kaffeepause, seien die Teilnehmenden nicht besonders weit voneinander entfernt gewesen.

Als Siegerin des Tages geht Viktorija Nekljudova aus dem 5. Gymnasium in Kokschetau hervor, die die Jury mit ihrem Vortrag zur Zukunft alternativer Energien und ihrer multimedialen, sehr gut ausgearbeiteten Präsentation begeistert hat.

Den zweiten Platz belegte Yegor Kurnosov vom 1. Gymnasium in Schymkent und der dritte Platz ging an Abilmansur Kubaidollayev von der Nasarbayev Intellectual School in Uralsk.

Hoffentlich werden all diese Schülerinnen und Schüler, die ihre Gymnasien bald hinter sich lassen werden, nicht zum letzten Mal an der DKU gewesen sein. Ihr großes rhetorisches Potenzial für ein Studium in Almaty haben sie dort jedenfalls schon unter Beweis gestellt.

Die Redaktion der DAZ gratuliert den Gewinnern zum wohlverdienten Sieg.

Maria Glaser

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