Am 3. August 2025 besuchten der Präsident der Republik Kasachstan, Kassym-Schomart Tokajew, und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, gemeinsam in Almaty das neu geschaffene Regionale Zentrum der Vereinten Nationen für die Ziele für nachhaltige Entwicklung für Zentralasien und Afghanistan. Im Rahmen ihres Treffens unterzeichneten beide Seiten feierlich das Abkommen zwischen der UN und Kasachstan als dem Gastgeberland, das die rechtlichen und institutionellen Grundlagen für die Tätigkeit des Zentrums legt. Es handelt sich um das erste UN-Zentrum dieser Art in der zentralasiatischen Region.

In seiner Ansprache hob Präsident Tokajew hervor, dass die Eröffnung des Regionalzentrums ein „Meilenstein für die gesamte Region“ sei. Die Entscheidung zur Einrichtung dieser Institution geht auf eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 4. März 2025 zurück, die von der Mehrheit der Mitgliedstaaten mitgetragen wurde. Die Auswahl Kasachstans als Standort sei ein Ausdruck des internationalen Vertrauens in die konstruktive Rolle des Landes und seiner wachsenden Bedeutung im multilateralen Gefüge der Weltgemeinschaft.

Die strategische Lage Kasachstans

Tokajew betonte die strategische Lage Kasachstans zwischen Europa und Asien und unterstrich das langjährige Engagement des Landes für internationale Zusammenarbeit, nukleare Abrüstung, nachhaltige Entwicklung und interkulturellen Dialog. „Kasachstan versteht sich als Brücke zwischen verschiedenen Regionen, Kulturen und Interessen“, sagte der Präsident. Die Regierung werde alle notwendigen Bedingungen für die erfolgreiche Arbeit des Zentrums schaffen.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres würdigte die Initiative Kasachstans und bezeichnete die Eröffnung des Regionalzentrums als einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der Agenda 2030. Das neue Zentrum solle als regionales Kompetenz- und Koordinationszentrum fungieren, mit besonderem Fokus auf der Förderung nachhaltiger Entwicklung, der Stärkung der institutionellen Leistungsfähigkeit des staatlichen Verwaltungsapparates sowie dem Austausch bewährter Praktiken unter den Ländern Zentralasiens und Afghanistans. Guterres nannte Kasachstan ein Vorbild für friedensfördernde Politik, insbesondere mit Blick auf seinen freiwilligen Verzicht auf Atomwaffen und sein Engagement bei der Vermittlung in regionalen Konflikten.

Im Gespräch zwischen Tokajew und Guterres wurden auch aktuelle Herausforderungen und Chancen für die Region thematisiert – darunter die sozioökonomische Entwicklung Afghanistans, die Auswirkungen des Klimawandels, Fragen der Ernährungssicherheit und der Wasserressourcen sowie die Rolle der UN bei der Stärkung regionaler Stabilität. Beide Seiten betonten die Notwendigkeit koordinierter Maßnahmen und multilateraler Zusammenarbeit, um nachhaltige Lösungen für grenzüberschreitende Probleme zu entwickeln.

Kasachstan und die UN setzen gemeinsames Zeichen für nachhaltige Entwicklung

Politische Bedeutung der Region Zentralasien

Mit der Eröffnung des Zentrums wird Almaty zu einem wichtigen Standort innerhalb des globalen UN-Netzwerks. Es soll künftig nicht nur Programme begleiten und Fortschritte bei den nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals) messen, sondern auch als Plattform für politische Dialoge, wissenschaftlichen Austausch und Kapazitätsentwicklung dienen. Auch internationale Organisationen, Nichtregierungsakteure und akademische Einrichtungen sollen in die Arbeit eingebunden werden.

Der Besuch des UN-Generalsekretärs in Almaty – kurz vor der bevorstehenden 80. UN-Generalversammlung in New York – unterstreicht die politische Bedeutung, die die Vereinten Nationen der Region beimessen. Für Kasachstan ist er ein diplomatischer Erfolg und eine Bestätigung seiner aktiven Rolle als Mittler und Initiator im internationalen System.

Die feierliche Eröffnung des Zentrums steht somit nicht nur für ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und Kasachstan, sondern auch für das gemeinsame Bekenntnis zu nachhaltiger Entwicklung, regionalem Dialog und einer kooperativen Zukunft in Zentralasien und darüber hinaus.

aro.

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