Mach Mit! ist eine jährlich stattfindende, sehr lebendige deutsche Sprachakademie, die von der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ organisiert wird. Das Projekt richtet sich an junge Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren mit Deutschkenntnissen auf A2- bis B1-Niveau, die Lust haben auf Sprachlernen, auf kulturelles Eintauchen und auf kreative Mitgestaltung.
„Hier ist niemand nur Teilnehmer oder Teilnehmerin. Jede und jeder wird selbst zum Autor, Organisator, Moderator oder Ideengeber. Ob man eine Morgenfitness anleitet, einen Kurzfilm dreht oder ein Abendprogramm plant – eigene Ideen sind nicht nur willkommen, sondern werden auch umgesetzt“, so spricht die Deutschlehrerin Olga Beder über das bereits traditionsreiche Projekt.
Im Folgenden kommen zwei Teilnehmende selbst zu Wort: Anna Pensjakowa schildert ihre persönliche, emotionale Perspektive – Darina Kusnikowa ergänzt diese mit konkreten Eindrücken aus den Online- und Offline-Etappen.
Anna Pensjakowa: „Mach Mit ist ein einzigartiges Projekt, das Jugendliche über die Sprache miteinander verbindet und auf äußerst kreative Weise ihre sprachlichen Fähigkeiten fördert. Besonders bemerkenswert daran ist, dass junge Menschen hier nicht nur ihre Sprachkompetenz weiterentwickeln, sondern auch lernen, selbst Veranstaltungen zu organisieren, sich in unterschiedliche Rollen hineinzuversetzen und ihre Freizeit auf vielfältige und bereichernde Art zu gestalten.
Durch die enge Zusammenarbeit entstehen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern oft echte Freundschaften, die diese gemeinsame Zeit zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Für mich persönlich ist es nicht die erste Teilnahme an Mach Mit und dennoch bin ich jedes Mal aufs Neue beeindruckt: Die Aktivitäten wiederholen sich nie, so dass stets Raum für Überraschungen bleibt – ein Umstand, der sowohl die Wissbegier als auch die Neugier anregt. Aus eigener Erfahrung kann ich betonen, wie wertvoll es für mich ist, hier nicht nur mein Deutsch zu verbessern, sondern auch neue Fähigkeiten und Talente von anderen, oft sehr begabten Menschen, zu übernehmen.
In diesem Jahr habe ich dank meiner Freundin Darina sogar entdeckt, dass ich gar nicht so schlecht tanzen kann. Zugegeben – hin und wieder trete ich noch jemandem auf den Fuß, aber zumindest tue ich das inzwischen etwas eleganter. Mach Mit fühlt sich für mich an wie eine große Familie, in der jede und jeder seinen Platz findet. Es ist ein Ort, an dem Sprache nicht nur gelernt, sondern gelebt wird – voller Kreativität, Freundschaft und gemeinsamer Erlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben.”
Darina Kusnikowa: „MachMit ist nicht einfach nur ein Bildungsprojekt, sondern ein echtes Abenteuer, bei dem man sich von neuen Seiten entdeckt, die Sprache verbessert und Teil eines großen, freundlichen Teams wird. In diesem Jahr fand das Projekt in zwei Etappen statt, online und offline, und beide waren unvergesslich. Die Online-Etappe begann sofort mit einem hohen Tempo. Wir sprachen über das Thema Arbeit, lernten, Briefe zu schreiben, diskutierten über Sport, verschiedene Berufe und soziale Fragen. Jede Stunde war intensiv und die Materialien waren authentisch und spannend. Ich habe gemerkt, dass ich jeden Tag etwas Neues lerne, das ich sofort anwenden möchte.
Die Offline-Etappe in Zeren-Nur war ein echtes Highlight. Wald, See, frische Luft und Menschen, die genauso begeistert sind wie ich. Dort lernten wir, einen Lebenslauf zu schreiben, übten Vorstellungsgespräche für Deutschland, sprachen über Wissenschaft und Wirtschaft, diskutierten über Musik und die Filmindustrie. Wir nahmen an Workshops und Abendveranstaltungen teil, bei denen wir unsere Talente zeigen und neue Rollen ausprobieren konnten. Für mich war es besonders wertvoll, gemeinsam mit Galina Koptelowa an der Organisation der Abendprogramme mitzuwirken.
Jeden Abend überlegten wir uns etwas Neues, um den Teilnehmenden Freude und unvergessliche Momente zu schenken. Am Ende des Tages versammelten wir uns alle, teilten Eindrücke, planten den nächsten Tag und sangen gemeinsam die MachMit-Hymne. In diesen Momenten spürte ich besonders stark, dass wir ein Team sind. Ich bin allen dankbar, die dieses Projekt möglich gemacht haben: der Koordinatorin Sofia Stein, der Methodistin Tatjana Masur-Sozkaja, den Lehrerinnen Olga Beder und Darja Damrina, dem Sprachassistenten Jochen Wilke und natürlich dem gesamten Team und allen Teilnehmenden.
MachMit hat mir nicht nur ein neues Sprachniveau gebracht, sondern auch mehr Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten. Ich habe Rollen ausprobiert, an die ich vorher nicht einmal gedacht habe, und jede einzelne davon hat mir Freude bereitet. MachMit ist ein Ort, an den man für Wissen kommt, aber mit neuen Freunden, Erfahrungen, Inspiration und dem Gefühl abreist, dass alles möglich ist.”