Die Assemblee der Völker Kasachstans arbeitet eng mit deutschen Organisationen zusammen. Nun soll die Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kasachstan ausgebaut und in einem Memorandum festgehalten werden.
In Kasachstan gibt es viele Organisationen, die sich für die Belange der deutschen Minderheit einsetzen. Einige sind aus Kasachstan selbst, wie die Assoziation „Wiedergeburt“, andere sind aus Deutschland, wie zum Beispiel die GIZ. Auch die deutschen politischen Stiftungen haben ein Interesse an der Zusammenarbeit mit der deutschen Minderheit. Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) will künftig enger mit der Assemblee der Völker Kasachstans zusammenarbeiten.
Darchan Mynbai, stellvertretender Vorsitzender der Assemblee, betonte bei einem Treffen am 21. August, dass die KAS die Versammlung bei ihrer Arbeit effektiv unterstützen könne. Die Assemblee gibt es bereits seit 22 Jahren und vertritt die mehr als 100 Ethnien und 40 Konfessionen im Land. Thomas Helm, Leiter der KAS in Kasachstan, bestätigte seinerseits, dass auch für die KAS eine Zusammenarbeit mit der Assemblee sehr bedeutend sei. Bereits im vergangenen Jahr wurden die Grundlagen für die Zusammenarbeit gelegt.
„Ethnische Fragen werden in Zukunft zunehmend wichtiger. Daher ist es sehr gut, wenn Deutschland und Kasachstan sich in diesem Bereich gegenseitig beraten können“, so Helm. Er betonte, dass in Deutschland Integrationsfragen immer mehr in den Vordergrund rücken. Das liege auch an der Flüchtlingskrise: „Jeder Staat hat überlegt, wie er sich in dieser Situation verhalten würde“, sagte Helm. Mynbai bezeichnete die Politik der deutschen Kanzlerin als humanen Schritt. Dennoch werde es dadurch leichter, ein Land zu destabilisieren, vor allem durch soziale Medien.
Eines der Ziele der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kasachstan ist die Unterstützung des friedlichen ethnischen Zusammenlebens im Land. Dazu wird es am 18. Oktober eine Konferenz zu den Strategien zur Gestaltung der nationalen Einheit und für ein friedliches Zusammenleben geben. Im Rahmen der Konferenz werden die Assemblee und die KAS außerdem ein „Memorandum of Understanding“ unterschreiben, das ihre Partnerschaft für weitere Projekte festigen soll. Für beide Organisationen sind die Themen Bildung, Jugendliche und Arbeitslosigkeit interessant.
Im März 2017 fand eine Veranstaltung zum Thema Bildung in Deutschland und Kasachstan statt, bei der die Assemblee beteiligt war. Die KAS fördert Studierende mit „Sur-Place“-Stipendien und organisiert eine Veranstaltungsreihe zum Thema duale Ausbildung.
Das Memorandum ist für beide Seiten gleichermaßen bedeutend und für die Entwicklung beider Länder erforderlich. Kasachstan und Deutschland können viel voneinander lernen, insbesondere bei der Frage des friedlichen Zusammenlebens von ethnischen Gruppen und Religionen.