20 junge Schülerinnen und Schüler aus Aksu, einer industriellen Stadt im Gebiet Pawlodar, haben angefangen die Sonntagskinderschule zu besuchen.

Den Unterricht organisiert die Filiale der Deutschen Gesellschaft „Wiedergeburt“ in Aksu seit 1999. Die Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren lernen hier die deutsche Sprache, tanzen volkstümliche und moderne Tänze, machen Handarbeit und spielen im Kindertheater.

Im Deutschkurs für Kinder unterrichtet Ilona Bralgina, die einst selbst als Schülerin der dritten Klasse zum Deutschen Ethnokulturellen Zentrum gekommen war. „Nicht nur Deutsche, sondern auch Kinder anderer Nationalität lernen hier Deutsch. Im Unterricht lernen sie auch deutsche Kultur und Traditionen. Nach den Lektionen kommen die Kinder nach Hause mit neuen Kenntnissen, die sie spielerisch bekommen haben“, sagt sie.

Komplexes Training im Kindertheater

Während der Bastelstunden lernen die Schülerinnen und Schüler traditionelle und neue Handwerkskunst. „Wir arbeiten mit dem traditionellen deutschen Material Salzteig und verwerten alte und gebrauchte Sachen wie Einweggeschirr, Zeitschriften, Flaschen neu. Die Erzeugnisse geben die Kinder den Eltern als Geschenk oder sie nehmen damit an Veranstaltungen teil“, erzählt Tamara Guljajewa, die den Unterricht der angewandten Kunst leitet. Bei der Choreographin Natalia Kolesnikowa lernen die Kinder Tanzkunst und zeigen ihr Können als Tanzgruppe „Falter“ in den Staats– und Nationalfesten, meist in Aksu und in Pawlodar.

Im Kindertheater „Bunt“ ist Darstellerin Larissa Nagornaja tätig. Die Kinder durchlaufen im Theaterunterricht ein komplexes Training für Schauspielfertigkeiten, Bühnenreden und –bewegungen. Außerdem lernen sie, wie man vor dem Publikum seine Angst überwindet. Laut der Regisseurin nehmen die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler an den Veranstaltungen, Wettbewerben und Festivals teil. So beleben sie die deutsche Kultur wieder.

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Jan Janzen lernt in der fünften Klasse und besucht seit dem Beginn des Schuljahres die Sonntagskinderschule: „Meine Mutter ist Deutsche, deswegen interessiere ich mich sehr für die deutsche Sprache und Kultur. Vor fast vier Jahren habe ich in einem berühmten städtischen Ensemble getanzt und gesungen. Aber wegen eines kleinen Repertoires sollte ich mit meinem Kumpel Maxim unsere Tanzgruppe wechseln. In der Sonntagskinderschule gefällt mir besonders, dass ich tolle Lehrstunden in den vielfältigen Fächern gefunden habe“, meint er.

Teilhabe an deutscher Kultur

Die Sonntagskinderschule ist jedes Jahr von September bis Mai geöffnet. In ihren Räumen wird die deutsche Nachwuchsgeneration sich auf das Jugendtheater „Bunt“ und den Jugendclub „Traum“ vorbereiten.

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In diesem Zeitraum laufen auch die Deutschkurse für Erwachsene, die die Lehrerin und neue Vorsitzende der „Wiedergeburt“ in Aksu Aljona Starodubzewa seit fast zwanzig Jahren leitet: „Die zwei Jobs zusammenzuführen, ist viel leichter im Vergleich zu früher, als ich nur als Kursleiterin tätig war. Da ich nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern kennenlerne, können wir mehrere Fragen gemeinsam klären“, so die Vorsitzende.

So haben junge Deutsche und alle Interessierten aus Aksu teil an der deutschen Kultur, der Sprache und der Kunst.

Helena Garkawa

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