Nach der Eingliederung des Khanats von Kokand in das russische Zarenreich Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Ferghanatal zum wichtigsten Produzenten für Baumwolle. Der darauffolgende ökonomische Boom lockte viele deutsche Geschäfts- und Bankkaufleute in das Zentrum dieser Region, die Stadt Kokand.

1904 wurde der russlanddeutsche Architekt Michael Fjodorowitsch Mauer nach Kokand eingeladen, um einen neuen modernen Stadtkern für die prestigeträchtigen Einwanderer zu projektieren. In Zusammenarbeit mit namhaften Kollegen wie dem Architekten Wilhelm Solomonowitsch Heinzelmann und Georgij Mihailowitsch Swaritschewski wurden acht Banken, eine Börse und mehrere deutsche Herrenhäuser errichtet. Heute bietet Kokand damit Besuchern ein kontrastreiches Zentrum, in der sich orientalische Gärten und Paläste mit der klassizistischen Architektur Europas mischen.

Das klassizistische Gebäude der Russisch-Asiatischen Bank, steht nicht etwa in Moskau oder Petersburg, sondern im usbekischen Kokand. Ein Stück Europa mitten im Ferghanatal.
Das klassizistische Gebäude der Russisch-Asiatischen Bank steht nicht etwa in Moskau oder Petersburg, sondern im usbekischen Kokand. Ein Stück Europa mitten im Ferghanatal.

Darius Diehl

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