Deutsches Generalkonsulat lädt anlässlich des Volkstrauertages zu Gedenkveranstaltung auf deutschem Soldatenfriedhof ein

Seit 1952 gedenkt die Bundesrepublik Deutschland am Volkstrauertag der Toten der Kriege und der Opfer von Gewaltherrschaft aller Nationen. Am vergangenen Sonntag fand aus diesem Anlass die alljährliche zentrale Gedenkstunde im Deutschen Bundestag statt, bei der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Totengedenken sprach.

Thematisch ging es dieses Jahr um 70 Jahre Jugendarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sowie die deutsch-schwedische Geschichte. Ebenfalls thematisiert wurde der andauernde Krieg in der Ukraine. Kronprinzessin Victoria von Schweden hielt die diesjährige Gedenkrede in deutscher Sprache.

Vor der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag nahm der Bundespräsident gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Verfassungsorgane Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht sowie mit Kronprinzessin Victoria von Schweden an der Kranzniederlegung in der Neuen Wache in Berlin teil, der Zentralen Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Auch das Deutsche Generalkonsulat in Almaty lud aus Anlass des Volkstrauertages zu einer Kranzniederlegung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in der Stadt ein. Dort haben 15 in Gefangenschaft verstorbene deutsche Weltkriegssoldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden. Generalkonsul Mario-Ingo Soos, der die Gedenkzeremonie leitete, erinnerte daran, dass der Jüngste der Männer gerade einmal 18 Jahre alt gewesen ist. Anschließend überbrachte er die Worte des Bundespräsidenten, die dieser im Rahmen seines Totengedenkens gesprochen sprach.

Die Rede des Bundespräsidenten im Wortlaut:

„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.

Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“

Im Anschluss an das Totengedenken legten die Besucher Rosen auf den Gräbern der deutschen Soldaten ab. Ein Bläserquintett spielte die deutsche Nationalhymne, das Lied „Der gute Kamerad“ und den Trauermarsch aus „Saul“ von Georg Friedrich Händel.

Christoph Strauch

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